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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1992/0223
JUTTA STADELMANN (f)

Liste vor- und frühgeschichtlicher Bodendenkmale
im Landkreis Sigmaringen

Schutz von vor- und frühgeschichtlichen Bodendenkmalen
nach 512 und § 2 Denkmalschutzgesetz

Das Landesdenkmalamt Baden-Württemberg, Außenstelle Tübingen, Archäologische
Denkmalpflege, fertigt für alle Landkreise im Regierungsbezirk Tübingen eine Bestandsaufnahme
von archäologischen Fundstellen an. Die Erfassung dieser Kulturdenkmale in Listen
dient sowohl zur Information der Eigentümer von Kulturdenkmalen als auch der Schaffung
von Planungsunterlagen jeglicher Art und der Rationalisierung der Arbeit der Denkmalschutzbehörden
.

Rechtliche Bedeutung der Liste

a) Die Aufnahme einer Fundstelle in die Liste hat deklaratorische Bedeutung. Der erarbeitete
Entwurf der Listen mit Einzelbegründungen stützt sich dabei auf Ortsbegehungen und
Fachliteratur. Der Schutz nach dem Denkmalschutzgesetz ist nicht davon abhängig, daß
Kulturdenkmale in die Listen eingetragen sind.

b) Die Listen werden fortgeschrieben.

Allgemeiner Schutz von Kulturdenkmalen (§8 Denkmalschutzgesetz)

Ein Kulturdenkmal darf nur mit Genehmigung der Denkmalschutzbehörde

1. zerstört oder beseitigt werden,

2. in seinem Erscheinungsbild beeinträchtigt werden oder

3. aus seiner Umgebung entfernt werden, soweit diese für den Denkmalwert von wesentlicher
Bedeutung ist.

Bei den 230 in den Listen aufgeführten Fundstellen von Bodendenkmalen nach § 2 und drei
Bodendenkmalen nach § 12 Denkmalschutzgesetz ist davon auszugehen, daß das öffentliche
Interesse an deren Erhaltung auf einer wissenschaftlich-dokumentarischen Bedeutung beruht.

Vor- und frühgeschichtliche Bodendenkmale im Landkreis Sigmaringen

1) Altsteinzeit (um 50000 v. Chr. bis 10000 v. Chr.)

Im Landkreis Sigmaringen sind bisher 11 Höhlen bekannt, die von Jägern und Sammlern
der Altsteinzeit als Wohnplatz aufgesucht worden sind. Konzentrationen dieser Wohnhöhlen
finden wir im Donautal vor allem zwischen Beuron und Sigmaringen (»Probstfeis«, »Falken-
steinhöhle«, »Maurushöhle«, »Burghöhle« bei Dietfurt, »Zigeunerfels«) und im Laucherttal
bei Veringenstadt (»Annakapellenhöhle«, »Göpfelsteinhöhle«, »Schafstall I und II«, »Nikolaushöhle
«). Die Erforschung der Kulturschichten dieser eiszeitlichen Wohnhöhlen mit ihren
Feuersteingeräten und -Werkzeugen, Artefakten aus Bein, Schnecken, Knochen sowie Beutetierresten
beweisen, daß hier eine der reichsten Fundlandschaften der altsteinzeitlichen Jäger in
Südwestdeutschland vorliegt.

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