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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1993/0033
EBERHARD FRITZ

Quellen zur Einführung der Reformation

im Benediktinerinnenkloster zum Berg (Mariaberg)

an der Laudiert

Nur wenige Klöster, welche unter dem Einfluß des Herzogtums Württemberg standen,
konnten die Reformation durch Herzog Ulrich von Württemberg und damit die Vernichtung
ihrer Existenz verhindern. Auf der Schwäbischen Alb gelang es eigentlich nur der Benediktinerabtei
Zwiefalten und dem Benediktinerinnenkloster zum Berg - dem einzigen benediktini-
schen Frauenkloster unter württembergischem Einfluß -', der württembergischen Vereinnahmung
standzuhalten. Während aber Zwiefalten schon den Versuch einer Reformation mit
habsburgischer Hilfe abzuwehren wußte2, war das Frauenkloster zum Berg vierzehn Jahre
lang gezwungen, starke Beeinträchtigungen des Klosterlebens sowie evangelische Pfarrer
hinzunehmen, die die Klosterfrauen zur Annahme der evangelischen Konfession bewegen
sollten. In mehreren Visitationen versuchten außerdem württembergische Beamte, den
Klosterbesitz zu erfassen, und bereiteten damit die Grundlage zur Beschlagnahme des Besitzes
durch die Herrschaft Württemberg.

Das Kloster hatte zur Herrschaft Gammertingen-Hettingen der Herren von Speth gehört.
Bei der Eroberung des Herzogtums Württemberg nach der Rückkehr des Herzogs Ulrich
stießen württembergische und hessische Landsknechte auch in die Spethschen Besitzungen
vor und eroberten diese. So wurde die Herrschaft in die württembergische Reformation
einbezogen; evangelische Pfarrer wirkten in mehreren Orten. Dieser Zustand war jedoch nicht
von langer Dauer: Infolge des Schmalkaldischen Krieges änderten sich die Machtverhältnisse.
In Württemberg wurde 1548 das Interim eingeführt, spanische Truppen hielten das Herzogtum
besetzt. Sie waren es auch, die die Herrschaft Gammertingen befreiten. Seit 1549 waren
die Orte der Herrschaft und damit auch das Kloster zum Berg wieder katholisch.

Herbert Burkarth hat die Geschichte des Klosters Mariaberg und der Herrschaft Gammertingen
-Hettingen mustergültig aufgearbeitet3. In einer Dissertation über die Reformation des
Herzogs Ulrich von Württemberg stellte Werner-Ulrich Deetjen die Vorgänge in Mariaberg in
einen größeren Zusammenhang4. Selbstverständlich gibt es noch weitere Literatur zur
Geschichte des Klosters, auf deren Nennung hier verzichtet wird.

Am eindrücklichsten stellt sich die letztlich gescheiterte Reformation des Frauenklosters
zum Berg in den Quellen dar. Im Hauptstaatsarchiv Stuttgart befindet sich ein Büschel5, in
dem diese Quellen zusammengefaßt sind. Von mehreren Aktenstücken sind Duplikate
vorhanden.

Ergänzt werden die Akten des Hauptstaatsarchivs durch zwei Briefe des Mägerkinger

1 Werner-Ulrich Deetjen: Studien zur Württembergischen Kirchenordnung Herzog Ulrichs
1534-1550 (Quellen und Forschungen zur Württembergischen Kirchengeschichte 7). 1981. S.366.

2 Wilfried Setzler: Kloster Zwiefalten. Sigmaringen 1979.

3 Herbert Burkarth: Geschichte der Grafschaft Gammertingen-Hettingen, Sigmaringen 1989; Ders.:
Geschichte des Klosters Mariaberg. In: Mariaberg. Beiträge zur Geschichte eines ehemaligen Frauenklosters
. Hg. von Karl Rudolf Eder. Sigmaringendorf 1991. S. 9-67, bes. S. 23-26.

4 Vgl. Anm.l.

5 Hauptstaatsarchiv Stuttgart B 477 Bü 4.

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