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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1993/0046
Eberhard Fritz

dert guldin gestanden het, mir enzogen und den grossen zehend firohin dem gaistlichen
Verwalter ein zu ziehend bevolhen, und mir dar gegen ain genante competenz, dem einkom-
men der pfrend bey ainem weyten nit gleych, geschöpft und verordnet, auch mir für die
schüren zu ainer ersetzung ain hundert pfund heten, iars zehen guldin, durch den Verwalter
geben lassen. Nun zewyflet mir nit, so ich mich auff die fürstlich presentaz referiert und
darauff getrungen, oder an hochgedachten euer fürstlichen gnaden herr vatter selbs aigne
person undertheniglich supliciert hett, sonderlich mit meidung dess forhin grossen erlittnen
costens, auch was mir der statthallter versprochen, hette ir f.g. alls ain cristenliche und
stanthaffter fürst, hette mich von iren f.g. belehneten einkommen gnediglich lassen bleiben,
wie dann ich hernach gehört, auch an der that erfaren, das in gleychem fal etlich anderen ir ein
kommen, auch den grossen zehenden, ir f.g. inen ir leben lang gedeyen und bleyben hat lassen,
und erst nach irem absterben iren nachkommen ain andere, auch vileycht geringere besoldung
verordnet hat. Ich hab mich aber gegen dem stathallter, auch kirchen rhäten, als ain
gehorsamer, undertheniger underthon wellen erzeigen und beweysen, und mich nit gewideret,
noch gegen inen wellen abwerfen, sonder hochgedachter euer fürstlichen gnaden herrn vatter
seliger, und auch inen zu underthenigem gefallen die dar gegen gemachten pension undertheniglich
angenommen und mich der selbigen settigen und beviegen lassen. Und on angesenchen
aines solchen merklichen abgangs, sonderlich in so langwierigen theüren jaren, da der zehend
gmainglich dreyssig fuder und drob ertragen hat.

Hette mich dannocht beviegt, so es bey verordneter bsoldung bliben were, dann zu der
zeyt dess interims, alls ich das selbig in kain weg wolt annemmen, da wurde mir alls ainen
catechista IUI aimer weins, auch ain gutt thail frucht und gelt jerglich biss auff euer fürstlichen
gnaden zukunfft abbrochen. Alls aber euer fürstlichen gnaden zum Regiment kommen ist, hat
sie mir als ain cristenliche fürst und liebhaber dess göttlichen worts ain gnugsame besoldung
verordnen lassen, daran auch mich mit dem einkommen, so mir Husen an der Lauchet zu
versenchen verordnet war, wol beringt hatt. Es ist aber darbey auch nit bliben, sonder ist es
ietz III jar, alls ich Hausen zu versenchen gnediglich (doch zu selbiger zeyt on mein begeren)
erlassen und inen ain aigner kirchen diener verordnet worden; ist mir abgangen jerglich X
guldin und XX moden habern, allt Uracher mess. Nun bederfte ich in disem meinen wol
betagten allter Wartung und pflicht am bösten, und kompt mich der wein gar schwerglich und
theur an auff diser Alb. Weyl dann nun in kurz verschiner zeyt etlich andern ministris, auch
auff der Alb, ire besoldungen mit ainer addition weins und andern gnediglich gebessert ist
worden, ist demnach an euer fürstlichen gnaden auch mein underthenig bitt, die welle mir zu
diser iezige bsoldung etlich aimer weins, wie dann auch mir in der ersten besoldung gegen
abgang dess grossen zehenden gemacht war, auch 1 moden oder zwen gersten, oder was euer
fürstlichen gnaden selbs auff alle ergangne handlungen der billichait nach für gutt ansieht, mir
gnediglich zu ainer ergetzung verordnen lassen, damit ich in diesem meinem allter dise pfarr
dester stattlicher versenchen möge.

Und firwar bedarf diser fleck Megrichingen alls ein ort fleck, das er mit sonderm fleys,
ernst, gedult und beschaidenhait versenchen werd, von wegen dess umliegenden bapstums,
darein die unseren nit allain stetz wandlend, sondern vilmalen gar zu inen ziehend durch
verheyratung, auch dienst, so sie bey inen annement. Allso herwiderum sie zu uns auch
komment und täglich die ehallten37 ire dienst von ainen ort in das ander abwechslend, das
dann ainen pfarrer vil unru und beschwerden bringt.

Ich bin den sibenzigen jaren neher dann den sechzigen, und so auff erterich38 nach ruigem,
senfftem leben zu trachtend were, wer es mir vil anmutiger, das ich meins dienst erlassen, und
von euer fürstlichen gnaden mit ainem leib ding39 gnediglich (wie anderen im gleychen fal

37 Dienstknechte und -mägde.

38 Vielleicht: auf Erden.

39 Leibgeding (lebenslange Rente).

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