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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1993/0063
Die Bauchronik des Klosters Mariaberg

Die Capital von den colonnen oder gesimbs veil es veit ausgeladen, ist in eysen gehenkt
worden, var zu vil eysen vonöhten geveß.

Zimmermaister

Betreffend zimmer Maister heurigen Gebeus is meister Menrad Schueler, Zwifaltischen
vnderthanen zu Vpfflamehr [Upflamör] vohnhafft, solches überhaupt verdingt vorden, per
150 fl, 20 schöffel koren24, 30 Viertel roggen. Nemblich die ausfertigung des neuen gebaus,
also belegung der fuesböden all außer des Refectory; idem belegung der Binenen, schleiffbö-
den, noch nohtwendiger thirgerichter, gesimbs britter, 10 kreüzstek, sambt dem ganzen
Zimmer verk der Neuen Kirchen, dere chor kuppel, Thurnhauben, Glockstuel und anderen
Sachen.

Glaßer.

Die Glaser arbeit in dem Neuen Gebau ist verdingt vorden, Martin Blersch, Zwifaltischem
vnderthan zu Bach vohnhafft, nemblich fir ieden kreuzstok mit fenster rahmen sauberer
glaserarbeit zu versehen 50 kr., seind stock geveßen 101. seindt ihm noch hierzue eingedingt
und eingehendiget vorden, 4 virtel kernen, alles auff sein kost.

Schreiner.

Die Schreiner sind aus der nachbarschafft gebraucht worden, also M. Christian Mauz aus
Burladingen und M.Jacob Buck von Gamertingen haben gemacht das täffer und Fuesböden in
dem Refectorio auff hiesige hausmans oder Gesindekost per 35 fl.

Eben diße haben auch gemacht die Thieren, täffer, gesimbs und andere arbeit in dem
oberen und mitteler Stock25.

M. Franz ... von Trochtelfingen hatt getäffert die vndere Stuben, so vnder dem Refectorio
ist. NB. velche Stuben dies und das ander Jahr hinaus fir ein interim kirchen gedienet hatt bis
auf fellige ausfertigung der Neuen Kirchen26.

Schloßer

Ist gebraucht vorden M. Hans Gerg Bürger zu Ebingen, hatt gemacht die Schloß, Beschlag
und anderes in dem Refectorio und allen zellen, theils neu, theils erneueret27.

Die winkelhäcklein, bändlin, ringlin, stänglin und alle zugeher zue allen fenstern des neuen
gebeus, außer des refectory, haben gemacht die 3 Brüder der dermahlen hiesigen, Wohlerhr-
würdigen Frau Priorin, also M. Gerg, Schmidt zu Sonderbuch, M.Jacob, Schmidt zu Hulstet-
ten und M.Joannes, Schmidt zu Lautren, mehrentheils vergebens. Die fenster Stangen,
schrauffen und alles eysenverk zuen den kirchfenstern, vie auch das kreüz auff dem Thum hatt
allein gemacht M. Gerg Fischer obgemelter Schmidt zu Sunderbuch, ein gueter Maister.

24 Mit koren = Korn ist Dinkel gemeint, den man früher auch als Veesen bezeichnete. Roggen wurde auf
der Alb nur selten angebaut, häufiger jedoch in der Riedlinger Gegend. Warum der Zimmermann einen
Teil seines Lohnes jetzt und auch im folgenden Jahr in Naturalien bekam, ist nicht bekannt.

25 Mauz und Buck haben eine sehr gute Arbeit geleistet. Kanonikus Geßler hatte dem Kloster extra 75
Gulden für die Ausstattung des Refektoriums gestiftet, die sich bis heute erhalten hat.

26 In meiner ersten Veröffentlichung der Bauchronik (Hohenzollerische Heimat 1972) habe ich diese
Stelle falsch gelesen. Gemeint ist nicht die vordere, sondern die untere (vndere) Stube. Der Raum lag nicht
vor, sondern unter dem Refektorium. Neben dem Refektorium lag die Konventsküche. Diese wurde von
der Anstalt weiter als Küche benutzt und erst 1904 einen Stock tiefer in die ehemalige Waschküche verlegt.
Östlich daneben war die untere Stube, die zum Bereich der Laienschwestern gehörte. Die Südostecke war
der erste Teil des Klosters, der beim Neubau unter Dach kam.

27 Meister Gerg (Jerg?) von Ebingen war sicher ein besonders guter Handwerker, sonst wäre er als
Evangelischer kaum zum Zug gekommen. Leider sind seine Schlösser im Lauf der Zeit fast alle
verschwunden. An den Türen des ehemaligen großen Sprechzimmers (Häberlesaal) sind die Spuren der
alten Kastenschlösser noch zu sehen.

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