Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1993/0136
Otto H. Becker

lohnt sich schwerlich, aus diesem äußerlich und in[n]erlich faulen Zeug ein Goldkörnlein
aufzuwühlen. Uebrigens muß bemerkt werden, daß die Bibliothek in früheren Zeiten bedeutende
Verluste erlitten haben mag. Sogar verstüm[m]elte Werke sind vorhanden; ein Beweis,
daß ehemals wenigstens nicht bloß dem Ken[n]er die Thüre offen stand.
Beuron, im Juni 1822 Rom[an] Hohl

Pfarrverweser

b) Der Katalog von Pfarrer Kohler

Reliquien der Beuroner Bibliothek42
A.

Theologische
B.

Juridische
Vorbericht

In dem mir gewordenen hohen Auftrage »die noch in der weiland Beuroner Bibliothek
vorfindlichen Bücher auszuscheiden« erken[n]e ich die Verpflichtung sowohl die Grundsäze
nahmhaft zu machen, nach denen ich dabey verfahren, als auch die Ursachen -, wie u[nd]
warum die in Frage stehende Bibliothek in so schrecklichen Verfall gerathen sey.

Die Anzahl der noch vorhandenen Bände - jeglichen Formates - schäze ich zwischen 17,
u[nd] 18,000. Darunter befanden sich Werke aller Gattungen mit Ausnahme der Medizinischen
, welche der seel[ige] Geheimrath Mezler bald nach Aufhebung des Klosters (ob mit
oder ohne höhere autorisation ? -) abgelangt hat.

Für die im begleitenden Verzeichniß consignirten Bücher sind zwey categorien festgestellt:
A. Theologische, B. Juridische. Man hielt es nicht der Mühe werth einen dritten mit dem Titel
von miscellaneen aufzuführen. Einige unbedeutende Schriften sind unverzeichnet beygelegt
worden.

Die in Beuron verbliebenen Bücher sind ebenfalls in zwey Klassen geschieden worden: a)
solche, die Stückweise -, u[nd] b) solche, welche nach dem Gewicht verkauft werden
kön[n]en. Es hätte nicht der Mühe gelohnt die eine oder andere Klasse in ein Verzeichniß
aufzunehmen; den[n] a) enthält nichts als lateinische Bücher - worunter viele folianten -
ascetischen, polemischen, philosophisch u[nd] theologisch Scholastischen Inhalts, oder sonst
werthlose u[nd] meist noch mangelhafte Werke. Unter b) sind allerley teutsche Bücher
begriffen als: hl. Legenden, Wallfahrtsgeschichten, alte bandreiche Prediger, man[n]igfaltige
Erzählungen, voluminöse Gebetbücher, Erklärungen der Evangelien, u[nd] Episteln.

Von dem, was man per eminentiam Klassische Bücher nen[n]t, war nichts mehr vorhanden
, als eine sehr mittelmäßige Ausgabe von Suetonius Tranquillfitas], welche sich beygelegt
findt.

Von den sogenan[n]ten hl. Vätern, die gewiß in jeder Klosterbibliothek prangten, haben
sich kaum einige Bruchstücke in armseeligen Ausgaben erhalten; sie sind verzeichnet.

Einige lateinisch] mathematische] Bücher liegen lit.a beygeworfen; weil man mit den
Figuren viele Blätter ausgerissen hatte.

42 WieAnm. 12.

134


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1993/0136