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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1993/0230
Neues Schrifttum

Hans-Jürgen Kremer (Bearb.): Das Großherzogtum Baden in der politischen Berichterstattung
der preußischen Gesandten 1871-1918. Erster Teil: 1871-1899. Stuttgart: Kohlhammer
1991. VI u. 745 S. (Veröffentlichungen der Kommission für geschichtliche Landeskunde
in Baden-Württemberg A 42).

Das vorliegende Werk stellt den ersten von insgesamt zwei Bänden der Edition der
Berichte der preußischen Gesandtschaft in Karlsruhe dar und veröffentlicht insgesamt 781 fast
ausschließlich aus dem Politischen Archiv des Auswärtigen Amtes stammende Dokumente.
Die staatlichen badischen Archive in Karlsruhe und Freiburg, aber auch das ehemalige
Zentrale Staatsarchiv der DDR in Merseburg sowie das Bayerische Hauptstaatsarchiv in
München wurden darüber hinaus benutzt, soweit dort ergänzende Informationen zum
Editionstext zu ermitteln waren. Dies verweist auf den Umstand, daß es sich hier tatsächlich
nicht um eine (Re-)Edition badischer Quellen handelt, sondern um eine ergänzende Dokumentation
aus externer, nämlich preußischer Uberlieferung.

Die für das 1871 neubegründete Deutsche Reich charakteristische dominierende Rolle
Preußens auch auf dem Wege über die Reichsbehörden - man denke nur an die Personalunion
beim Amte des preußischen Ministerpräsidenten und des deutschen Außenministers im Falle
Bismarcks- ließ nicht zuletzt über die preußischen diplomatischen Vertretungen in den
größeren deutschen Bundesstaaten der Reichsleitung eine Möglichkeit, sich hinsichtlich der
wesentlichen Entwicklungen in den Ländern auf dem Laufenden zu halten und ggf. politisch
zu reagieren. Reaktionen im Sinne korrigierender Einflußnahme aus preußischer Sicht schienen
allerdings in Baden zunächst nicht notwendig, da sich die preußisch-badischen Beziehungen
am Anfang relativ unproblematisch gestalteten. Dies änderte sich im Laufe der 1870er
Jahre mit der wachsenden Enttäuschung des badischen Großherzogs über die ausbleibende
liberale Gestaltung der Reichsinstitutionen, für die Bismarck verantwortlich gemacht wurde.
Derartigen Divergenzen mußte Bismarck um so aufmerksamer gegenübertreten, als eben in
jenen Jahren auch die rigorose preußische Kirchenpolitik des »Kulturkampfes« mit Blick auf
Baden indirekt betroffen war, insofern die (preußischen) hohenzollerischen Dekanate
bekanntlich zum badischen Landesbistum Freiburg gehörten.

Nur zwei Gesandte haben im Berichtszeitraum die preußischen Interessen in Baden
vertreten, Ausdruck eines letztlich doch relativ unproblematischen Verhältnisses zur deutschen
Hegemonialmacht. Beide Gesandten, sowohl Flemming (1859-1884) wie auch Eisende-
cher (1884-1919), erwiesen sich als aufmerksame Beobachter der badischen Innen- und
Außenpolitik und berichteten darüber nach Berlin. Kremer hat aus dieser umfangreichen
Überlieferung eine sorgfältige Auswahl zu innenpolitischen Themen Badens vorgelegt.

Die Edition selbst läßt keine Wünsche offen. Kremer hat die Schultze'schen Richtlinien
zur Edition neuzeitlicher Texte zugrundegelegt und weicht nur in bestimmten Fällen, mit
guten Gründen, leicht davon ab (vgl. S. 45). Die Anmerkungen zu den einzelnen Dokumenten
geben nicht nur Auskunft über Provenienz und (ggf. auch) Genese des jeweiligen Schriftstük-
kes, sondern auch Detailinformationen zu speziellen Gegenständen des Inhalts. Es bleibt zu
hoffen, daß auch der abschließende zweite Band dieser Edition seinem Vorläufer in seiner
ausgezeichneten und mustergültigen Qualität nicht nachstehen wird.

Pulheim-Brauweiler Wolfgang Schaffer

Alexander Schweickert (Hg.): Südbaden. Stuttgart: Kohlhammer 1992. 326S. (Schriften zur
politischen Landeskunde Baden-Württembergs 19).

Die Landeszentrale für politische Bildung in Baden-Württemberg hat mit der vorliegenden
Sammlung von Beiträgen eine erste regional beschränkte Darstellung zur Landeskunde
veröffentlicht, der weitere auch über die anderen Landesteile folgen sollen. Aus unterschiedli-

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