Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1993/0234
Neues Schrifttum

Ulm und Oberschwaben. Zeitschrift für Geschichte und Kunst. Band 47/48. Ulm 1991. 456 S.,
zahlr. Abb.

1991 ist der herausgebende Verein für Kunst und Altertum in Ulm und Oberschwaben
150Jahre alt geworden. Dem 1990 erschienenen Band 45/46 von »UO« folgte der hier
anzuzeigende inhaltsreiche Band erfreulich rasch nach. Er enthält elf Beiträge sowie ein Ortsund
Personenregister.

»Zur Chronologie der ursprünglichen Chorverglasung des Ulmer Münsters« (S. 9—71) im
späten 14. und frühen 15.Jahrhundert äußert sich Hartmut Scholz. Die kunsthistorische
Arbeit untersucht vergleichend auch die Ulmer Malerei und Skulptur um 1400 sowie Fenster
u.a. in Erfurt, Nürnberg, Basel, Schlettstadt, Ravensburg, München und Thann. Susan Tipton
widmet sich einem »Tugendspiegel einer christlichen Obrigkeit: Die Fassadendekoration des
Ulmer Rathauses« (S. 72-118). Es geht um die Rekonstruktion der 1905/07 durch historisierende
Dekorationsmalerei ersetzten Fassadenmalerei um 1540, wobei neu aufgetauchte Planquellen
aus der Zeit um 1900 ausgewertet werden konnten. Zum reichsstädtischen Selbstverständnis
des 16. Jahrhunderts und zur Rolle bildlicher »Exempla« wird eine Fülle von
Vergleichsmaterial beigebracht, mag man auch bedauern, daß wichtige und einschlägige
Werke von Historikern nicht genannt werden. Zur Rathausikonographie äußerte sich jüngst
zusammenfassend (mit Nennung des Ulmer Beispiels) Joachim Knape: Dichtung, Recht und
Freiheit. 1992. S. 446. Zu der Bedeutung der von Tipton S. 80 und 118 angeführten Begebenheit
von 1376, die bei der historisierenden Neugestaltung ohne alte Vorlage an der Südwand
dargestellt wurde, darf auf den Sammelband »Stadt und Krieg«. 1989. S. 98f. aufmerksam
gemacht werden. Einen stark juristisch geprägten Überblick über »Das Strafrecht der
Reichsstadt Ulm bis zur Carolina« (S. 119-143) gibt Hans Göggelmann, ohne daß man
allerdings über die Eigenart der ausgewerteten Quellen Näheres erfährt. Gabriele Haug-
Moritz, »>lieber helffenstainisch dann ulmisch«. Der Geislinger Aufstand von 1513/14«
(S. 148-204) behandelt einen vom Ulmer Rat militärisch niedergeschlagenen Untertanenaufstand
im Ulmer Landgebiet, der auf die obrigkeitliche Herrschaftsintensivierung in der
Territorialverwaltung antwortete. Ebenfalls ein Geislinger Thema hat sich Albert Schuhholz
mit seinem Aufsatz »Dr. Georg Oßwald. Ein Pfarrer während der Reformationszeit in
Geislingen« (S. 205-216) vorgenommen. Der Vertreter des alten Glaubens Oßwald (um
1474-1541), dessen Rechtfertigungsschrift von 1531 in U049 abgedruckt werden soll, wurde
zur Abdankung gezwungen. Im Anhang werden acht Schriftstücke (1526-1531) veröffentlicht
. Den Quellen von David »Seltzlins Karte Schwäbischer Kreis< von 1572 bzw. 1575«
(S. 217-221) geht Wolfgang Pfeifer nach. Die Geschichte der Landesvermessung beleuchtet
anhand der Tätigkeit des Pfarrers Wolfgang Bachmayer (1597-1685) Kurt Hawlitschek:
»Wolfgang Bachmayers Triangulation des Ulmer Gebietes in den Jahren 1629 bis 1652«
(S. 222-253). Die sechsbändigen Aufzeichnungen des Kartographen sind im Stadtarchiv Ulm
erhalten geblieben. Eine umfangreiche Studie über »Gemeindewahlen in Ulm (1817-1900).
Ein Beitrag zur Geschichte der politischen Basis der bürgerlichen Selbstverwaltung im
19. Jahrhundert« (S. 255-373) legt Raimund Waibel vor. Er hebt abschließend das »über weite
Strecken erstaunlich geringe Interesse an den Gemeindewahlen« (S. 310) hervor. Der Datenanhang
(S.312-373) u.a. mit den Namen der Gewählten wurde leider im Register des Bandes
nicht berücksichtigt. Ulrich Müller untersucht »Displaced persons (DPs) in Ulm 1945-1951«
(S. 374-390). Vergleichend kann vom gleichen Autor die parallele Studie über Schwäbisch
Gmünd herangezogen werden (in: Gmünder Studien 3. 1989). »Die Burgruine Klingenstein«
(S. 391-413) ist das Thema der baugeschichtlichen Studie von Stefan Uhl. Der letzte Beitrag
von Gertrud Beck gilt »Ignatius Vetter (1697-1755), Abt und Bauherr. Studie zum Klosterleben
in der Reichsabtei Rot an der Rot« (S. 414-442). Abt Ignatius war der Bauherr der Kirchen
St. Johann Baptist im Haslachtal bei Rot und der Wallfahrtskirche Maria Steinbach.

Da ein großer Teil des vorliegenden Bandes auf drei Magisterarbeiten zurückgeht (Beiträge

232


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1993/0234