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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1994-95/0017
Flurnamen

Nach Beendigung der Aufnahmen mußten Bürgermeister und Gemeinderat die Richtigkeit
der geprüften Unterlagen durch Unterschrift bestätigen. Es kann also kaum die Rede davon
sein, daß preußische Geometer die Flurnamen verfälscht hätten, wie oft behauptet wird.

1.3 Die geographische Lage der Flurnamen

Die Flur- oder Katasterkarten haben den Maßstab 1 : 2500. Soweit zu den Gemeinden
Ortspläne erstellt sind, sind sie im Maßstab 1:1250 dargestellt und tragen die Nummer der
Flurkarte, aus der sie ausgeschnitten sind. In meiner Sammlung sind die Ortspläne den übrigen
Karten vorangestellt. Danach folgt in der unten erklärten Reihenfolge die Flurkartennummer
und die auf dieser Flurkarte aufgezeichneten Flurnamen. Das Vermessungsamt, bei
dem die alten Karten liegen, ist neben den Ortsnamen aufgeführt.

Als Württemberg vermessen werden sollte, bestimmte man die Sternwarte von Tübingen
als Nullpunkt. Durch diesen Punkt zog man eine Längslinie von Norden nach Süden, also eine
Mittagslinie oder einen Meridian. Von West nach Ost verlief ebenfalls eine Linie durch den
Nullpunkt, so daß ein Achsenkreuz entstand. Dieses Achsenkreuz teilt Württemberg in vier
Teile, Quadranten oder Felder. Nach ihrer Lage zu den Himmelsrichtungen werden sie als
Nordwest-, Nordost-, Südwest- und Südost-feld bezeichnet. Die Abkürzungen NW, NO, SW
und SO sind ein Teil der Kartenbezeichnung. Diese Felder wurden in ein Gitternetz unterteilt,
bei dem jede Seite 400 Fuß mißt (etwa 1145,69 m). Ein solches Quadrat entspricht einer Flurkarte
. Die Streifen oder Schichten der West-Ostachse sind in alten Karten noch mit römischen
Ziffern beschriftet. Heute ist man dazu übergegangen, sie ebenso wie die Nummern, die wir
am nördlichen und südlichen Rand finden, in arabischen Zahlen zu schreiben. Die Bezeichnung
einer Flurkarte setzt sich wie folgt zusammen:

1. Himmelsrichtung

2. Schichte

3. Nummer

Da Hohenzollern südlich von Tübingen liegt, verwenden wir nur die Himmelsrichtungen
SW und SO. Wir suchen nun eine Flurkarte von Hechingen. Sie soll in der 15. Schicht und im
Feld Nr. 5 vom Nullpunkt aus liegen. Dabei müssen wir darauf achten, daß die Nummernfelder
im westlichen Teil »rückwärts«, von Ost nach West aufsteigen. Unsere Kartennummer ist
also:

SW.XV. 5. = SW1505

Diese oder eine andere Flurkarte können wir auf der entsprechenden Topographischen
Karte (Meßtischblatt) 1 : 25000, der idealen Wanderkarte, einzeichnen. Auf dem beiliegenden
Übersichtsplan sind die Topographischen Karten mit Nummer und Name eingetragen. An den
äußersten Rändern der Karte finden wir zwischen zwei Strichen die oben erklärten Zahlen. Der
Abstand zwischen den Strichen beträgt etwa 4,5 cm. Wenn wir die Striche von den äußeren
Rändern in beiden Richtungen auf der Karte durchziehen, haben wir das Flurkartennetz auf
der Topographischen Karte.

Die beiliegende Flurkarte ist eine verkleinerte Ablichtung einer Originalkarte. Diese Karte
S. W. XIX. 13 = SW 1913 begegnet uns in der Sammlung dreimal: In Owingen auf Seite 57, in
Grosselfingen auf Seite 75/76 und bei den Homburger Höfen, die 1859 einen eigenen Flurbereich
hatten, auf Seite 78. Im Bereich Homburger Höfe kann man die Schwierigkeiten nachvollziehen
, die sich bei der Auflistung der Flurnamen ergeben. Im allgemeinen werden die Flurnamen
im Norden beginnend von West nach Ost aufgeschrieben. Der nördlichste »Flurname«
ist aber der »Unter Homburger Hof«. Da aber der Flurname Fichten schon auf der nördlichen
Karte SW 1813 verzeichnet ist, geht die Flur über beide Karten und sollte zuerst aufgeführt
werden. Manche Fluren sind so groß, daß sie in der Reihenfolge mehrmals aufgeschrieben sind.
Es gibt Flurnamen, die manchmal auf einer Karte in verschiedener Schreibweise aufgezeichnet
sind (Rain, Rein, Rhein). Meist habe ich die verschiedenen Schreibweisen übernommen, um

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