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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1994-95/0305
Carlsplatz und Carlsstraße

Stadtverschönerungskommission unter dem Vorsitz des Erbprinzen Carl Anton ausgegangen95
.

In der Altstadt waren die Gassen nach ihrer örtlichen Lage, der Funktion eines Gebäudes
oder der Funktion der Straße entsprechend bezeichnet worden: »Hauptgasse«, »Mittlere
Gasse«, »Hintere Gasse«, »Postgasse«. Außerhalb der Stadtmauer waren die Straßen nach den
Ortschaften benannt worden, wohin sie führten: »Straße nach Krauchenwies, »Straße nach
Jungnau« usw. Die Benennung mit Namen der fürstlichen Familie war bis zu dieser Zeit
unüblich. Sie zeigt jedoch, welcher Stellenwert der Carlsstraße, dem Carlsplatz und der
Antonsstraße mit dieser Würdigung zugesprochen wurde.

3.6. Die Stadtverschönerungskommission

Am 21. Februar 1840 verfügte die Geheime Conferenz die Bildung der Verschönerungskommission96
. Den Vorsitz sollte Erbprinz Carl Anton führen. Mitglieder dieses Gremiums
waren Geheimrat von Schnell, welcher der Hofkammer angehörte, Regierungsrat Bannwarth,
der zugleich Mitglied der Landesregierung war, und Forstmeister Carl, der als »technisches
Mitglied« fungierte97. Ende 1841 wurde von Schnell pensioniert und schied deshalb aus der
Kommission aus. Als Nachfolger wurde Conferenzrat von Wächter berufen98. 1845 ernannte
die Geheime Conferenz Regierungsrat von Bannwarth zum Leiter der Verschönerungs-
Kommission; gleichzeitig wurde Hofforstmeister Freiherr von Gaisberg als weiteres Mitglied
in die Kommission berufen99. Die Stadtverschönerungskommission wurde 1851 aufgelöst100.

Ursache für die Bildung der Kommission war die Verfügung der Geheimen Conferenz,
daß die Landesregierung Vorschläge ausarbeiten solle für die Bestimmung, der Stadt Sigmaringen
jährlich eine Summe für die Verschönerung zukommen zu lassen101. Erst am 31. Dezember
1839 antwortete die Landesregierung mit konkreten Vorschlägen102. Sowohl pragmatisch
orientierte als auch das Gestalterisch-Ästhetische betreffende Gesichtspunkte bestimmten den
Beschluß der Landesregierung: Aufstellung neuer Brunnen, Herstellung von Hohlkehlen und
Gehwegen, Entfernung der Dunglegen aus den Straßen, Erweiterung des östlichen Stadteingangs
und Herstellung einer geraden Straße gegen die Donaubrücke, Erbauung eines Schlachthauses
, Korrektion der Donau um Boden für eine weitere Stadterweiterung zu gewinnen,
Abriß häßlicher Häuser an Hauptteilen der Stadt und Herstellung eines regelmäßigen Platzes
beim Schlössle, wofür der Ankauf und Abriß von Häusern notwendig war.

Bereits am 17. Dezember 1839 hatte Hofgerichtsrat von Sallwürk ein Schreiben an Fürst
und Erbprinz gerichtet, das ähnliche, aber gestalterisch weiterreichende Verbesserungsvor-

dagegen dürfte sich auf Anton Aloys, den 1831 verstorbenen Vater des damals regierenden Fürsten Carl
beziehen.

95 Am 12. Juli 1841 hatte Carl Anton die Namen bereits festgelegt; Carlsplatz, Carlsstraße und
Antonsstraße. Regierungsrat Bannwarth hatte dazu geraten, die Stadt als Bittsteller herantreten zu lassen;
vgl. StAS, Dep.39, Fürstl. Hofkammer, Rubr. 17/8, NVA 16682.

96 Vgl. hierzu Quellenangabe in Anm. 95.

97 In einem Referendum vom 18. Februar des gleichen Jahres war Oberst von Hövel als technisches
Mitglied vorgeschlagen worden. Bei Fragen, die Kostenanschläge betrafen, sollte Baurat Bröm zugezogen
werden; vgl. Quellenangabe in Anm. 95.

98 Vgl. Protokollauszug der »Geheimen Conferenz« vom 12. November 1841; wie Anm. 95.

99 Vgl. Protokollauszug der »Geheimen Conferenz« vom 9. Mai 1845; wie Anm. 95. - Uber den
Verbleib des Erbprinzen in der Kommission, die seit 1840 unter seinem Vorsitz geführt worden war,
wurden keine Aussagen gemacht.

100 Vgl. Maren Kuhn-Rehfus: Der Prinzenbau in Sigmaringen. Zur Baugeschichte des Alten und
Neuen Palais. In: Beiträge zur Landeskunde. Regelmäßige Beilage zum Staatsanzeiger für Baden-
Württemberg 2 (1981), S.9.

101 Protokollauszug der »Geheimen Conferenz« vom 10. Nov. 1837; wie Anm. 95.

102 Wie Anm. 95.

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