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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1994-95/0375
WOLFGANG SCHMIEDL UND ROLAND ZWICKEL

Staatsarchiv Sigmaringen

Dokumentation einer Denkmalsanierung

1. VORBEMERKUNG

Der Gebäudekomplex »Alter und Neuer Prinzenbau« stellt ein herausragendes Baudenkmal
des 19. Jahrhunderts und eine prägende Dominante im Stadtbild von Sigmaringen dar. Der
äußerlich relativ einheitlich wirkende Gesamtkomplex an der Karlstraße entstand in mehreren
Bauphasen von 1822 bis 1921. In diesen rund hundert Jahren hat die Gebäudegruppe durch
mehrere Neu-, Um- und Erweiterungsbaumaßnahmen ihr heutiges Aussehen erhalten.

Im Jahr 1980 erwarb das Land Baden-Württemberg die Gebäudegruppe vom Fürstl. Haus
Hohenzollern für die endgültige Unterbringung des Staatsarchivs Sigmaringen. Seit 1987
haben sich Architekten, Denkmalpfleger und Restauratoren unter der Leitung des Staatlichen
Hochbauamtes I Ravensburg um die Erhaltung dieses für die Region bedeutenden Kulturdenkmals
bemüht.

Mit der Fertigstellung dieser Maßnahme im Frühjahr 1994 ist der staatlichen Bauverwaltung
eine beachtliche Leistung gelungen, handelt es sich bei dieser Baumaßnahme immerhin
um eines der wenigen neohistoristischen Gebäude im süddeutschen Raum, die - nahezu
unverändert - einen zeitgetreuen Einblick in den Ausstattungsreichtum herrschaftlicher
Häuser des vergangenen Jahrhunderts vermitteln.

2. HISTORISCHE ENTWICKLUNG

Vorgänger des heutigen »Alten Prinzenbaus« und ältester Gebäudeteil war das 1822-1824
vom Fürst!. Bauinspektor Uhl als Wohnsitz für die Fürstin Amalie Zephyrine errichtete
»Schlößle«, ein zweigeschossiger Baukörper, dessen vorgestellter Mittelteil durch ein Mezzaningeschoß
überhöht war. 1832 wurde nördlich des »Schlößles« ein Offizienhaus für die
Dienerschaft - das spätere sogenannte Küchengebäude - als Nebengebäude, jedoch noch ohne
bauliche Verbindung zum Hauptgebäude erstellt. Durch das Ausrichten beider Baukörper auf
eine gemeinsame Bauflucht entlang der Karlstraße entstand ein Gebäudeprospekt von richtungsweisendem
Einfluß auf die städtebauliche Anlage von Karlstraße und angrenzendem
Leopoldplatz.

Nach dem Tode der Fürstin Amalie Zephyrine im Jahr 1841 überließ Fürst Karl das Palais
samt Küchengebäude seinem Sohn, dem Erbprinzen Karl Anton. Dieser verband Palais und
Küchengebäude mit einem überdachten Gang und verlegte den Haupteingang auf die Gartenseite
.

1842 ließ Erbprinz Karl Anton vom Fürstl. Bauinspektor Bröhm ein neues Palais südlich
des »Schlößles« als Pendant zum Küchengebäude errichten. Dieser »Neue Prinzenbau« besaß
zwei Vollgeschosse mit einem zusätzlichen Mezzaningeschoß. Der vorspringende Mittelrisalit
hatte ein Satteldach mit einem neogotischen Staffelgiebel, die beiden gleichbreiten Seitenflügel
hingegen erhielten sehr flachgeneigte Dächer mit einem Balustradenabschluß aus Naturstein,
der in Form eines neogotischen Maßwerks bearbeitet war.

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