Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1994-95/0380
Wolfgang Schmiedl und Roland Zwickel

5.5 Beispiel Spiegelsaal

Angelegt in der Erbauungsphase 1842-1845 hatte der Spiegelsaal in seiner Urfassung einen
neogotischen Raumcharakter, der während der Zeit ab 1872 mit Beginn der Umgestaltung des
Gebäudes neoklassizistisch überfaßt wurde. Um 1921 erfolgte ein drastischer Eingriff in das
Raumgefüge, der durch Unterteilung des Saals mit einer Zwischendecke und Veränderung der
fensterseitigen Außenwand zu einer völligen Verfremdung des Raumes geführt hat. Bei dieser
Umgestaltung wurden auch die historischen Wandmalereien aus der 1. Bauphase rücksichtslos
übermalt.

Nach Vorlage der restauratorischen Untersuchungen beschloß das Bauamt, durch Herausnehmen
der Trennwände und der Zwischendecke sowie Reparatur der durch den Umbau
beschädigten Gewölbesteine und Rippen den Saal auf seine neogotische Urfassung zurückzuführen
. Nach dem Freilegen der in einigen Wandbereichen noch vorhandenen Dekorationsmalereien
sowie der fast vollständig erhaltenen, ursprünglich holzsichtigen und später mit
Ölfarbe übermalten Wandvertäfelung, die aufgrund der eingefaßten Spiegelfelder namensgebend
für den Saal wurde, konnten im folgenden wesentliche Rückschlüsse auf den ursprünglichen
Gestaltungscharakter des Spiegelsaals gezogen werden. Die Vorgaben für die historische
Rekonstruktion des Spiegelsaales waren insofern bekannt und die einzelnen Sanierungsschritte
, insbesondere die Wiederherstellung der räumlichen Einheit wurden mit dem
Landesdenkmalamt und den Restauratoren abgestimmt.

In enger Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege konnte so für alle baugeschichtlich
bedeutsamen Räumen des Neuen Palais ein Restaurierungsprogramm aufgestellt werden.

5.6 Baudaten

Planung und Durchführung:

Karlstraße 1: »Alter Prinzenbau«

Umbau und Entkernung des Gebäudes zur Unterbringung von Verwaltungsräumen
und Magazinräumen zur Archivalienlagerung.

Entwurf und Bauleitung durch das Architekturbüro Karl Böhmer in Sigmaringen.

Karlstraße 3: »Neuer Prinzenbau« und Verbindungsbau zur Karlstraße 1

Sanierung des Gebäudes mit seinen historischen Prunkräumen zur Unterbringung
von Verwaltungsräumen und den zur Öffentlichkeitsarbeit genutzten Bereichen wie
Lesesaal, Vortragsräume, Ausstellung usw.

Entwurf und Bauleitung durch das Staatliche Hochbauamt I Rav. und das Architekturbüro
Böhmer, Sigmaringen.

Wiederherstellung der historischen Außenanlage im rückwärtigen Bereich des Neuen
Prinzenbaus.

Entwurf und Bauleitung durch den Landschaftsarchitekten Dieter Späth in Asperg.

Ingenieure:
Statik:

Ingenieurbüro Wenzel, Frese, Pörtner, Haller
Büro für Baukonstruktion, Karlsruhe

Heizung, Lüftung, Sanitär:
Ingenieurbüro Grad, Ravensburg

Elektroplanung:

Ingenieurbüro Schwarz und Partner, Ravensburg

378


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1994-95/0380