Freiburger historische Bestände - digital

St. Fidelis

DONUM PROPHETIAE

15. Item multa futura praedixit. Populo Veld-
kir[c]hensi publice in ecclesia valedixit et se-
natui similiter, et haec ex relatione socii ac
aliorum habeo. Alia vice, cum adhuc essemus
Veldkirchii, ait: »Rhaetogovienses rebella-
bunt et nos habebimus forte certamen, et nisi
me obedientia illuc dirigeret, non irem.« Cui
dixi: »Eamus et moriamur et habebimus co-
ronam.« Tunc dixit pater Fidelis: »Hoc est
tutissimum et optimum.« Nobilis Uldalricus
a Rambschwag praefectus et capitaneus in
Guotenberg dixit patri Fideli: »Quid vultis
facere in Rhaetogovia, certo certius occident
vos.« Cui pater Fidelis: »Quae fuerit volun-
tas dei, fiat.« Alia vice dixit mihi: »Regio haec
iterum amit[t]etur et tandem herum recupe-
rabitur, et pauci nostrorum cadent, sed non
fit nisi per miraculum.« Quae omnia ita acci-
derunt, nam pauci mukös aggressi et interfe-
cerunt. Item populo Rhaetogoviensi dixit me
praesente et audiente: »Si serenissimum Leo-
poldum per unam viam expuleritis, per aliam
viam ingredietur et terra vestra igne et ferro
devastabitur.« Item alio tempore dixit nostris
militibus: »In una hora vos invadent et fasci-
bus vos concident et spar(r)is capita vestra
cruentabunt.« Item alia vice dixi patri Fideli:
»Vidi in domo cuiusdam spar(r)um abscon-
ditum.« Tunc dixit mihi: »Eiusmodi spar-
(r)is populum nostrum ignominiose expel-
lent.« Et eiusmodi praenuntiabat, que evenie-
bant.

ZELUS ANIMARUM

16. Item pater Fidelis maximum zelum ani-
marum habuit. Cum enim Veldkir[c]hii sena-
toribus valedixisset, inter alia admonuit illos,
ut iustitiam fideliter administrent, pupillos
non deserant, adulteria et alia vitia reprehen-

Gabe der Weissagung

15. Auch sagte er viel Zukünftiges voraus.
Von den Einwohnern von Feldkirch verabschiedete
er sich öffentlich in der Kirche und
ähnlich vom Rat; und dies weiß ich aufgrund
des Berichts eines Gefährten und anderer
Zeugen. Ein andermal, als wir noch in Feldkirch
waren, sagte er: »Die Prättigauer werden
einen Aufstand machen, und wir werden
wohl einen Kampf haben, und wenn der Gehorsam
mich nicht dorthin schickte, würde
ich nicht gehen.« Ich sagte ihm: »Wir wollen
gehen und sterben und wir werden die [Mär-
tyrer]krone haben.« Darauf sagte Pater Fidelis
: »Das ist das Sicherste und Beste.« Der
Edelmann Ulrich von Ramschwag, Vogt und
Hauptmann in Gutenberg, sagte zu Pater
Fidelis: »Was wollt ihr im Prättigau machen,
mehr als sicher werden sie euch totschlagen.«
Ihm antwortete Pater Fidelis: »Was der Wille
Gottes sein wird, soll geschehen.« Ein andermal
sagte er mir: »Diese Gegend wird wieder
verloren gehen und wieder erobert werden,
und wenige von uns werden fallen, aber es
wird nur durch ein Wunder geschehen.« All
dies kam so, denn wenige griffen viele an und
töteten sie. Ich war dabei und Ohrenzeuge,
als er den Bewohnern des Prättigaus auch
sagte: »Wenn ihr den durchlauchtigsten [Erzherzog
] Leopold auf der [einen Paßjstraße
vertreibt, so wird er auf der anderen [Paß-]
Straße angreifen und euer Land mit Feuer
und Schwert verwüsten.« Auch sagte er ein
andermal unseren Soldaten: »In einer Stunde
werden sie euch angreifen und mit Prügeln
euch zusammenschlagen und mit Spießen eure
Köpfe blutig machen«. Auch habe ich ein
andermal dem Pater Fidelis gesagt: »Ich habe
im Haus von jemandem einen Prügel versteckt
gesehen.« Darauf sagte er mir: »Mit
solchen Prügeln werden sie unser Kriegsvolk
ehrlos vertreiben.« Und so sagte er voraus,
was geschah.

Eifer für die Seelen

16. Auch besaß Pater Fidelis einen sehr großen
Eifer für die Seelen. Denn als er sich in
Feldkirch von den Ratsherren verabschiedete,
ermahnte er sie unter anderem, Gerechtigkeit
getreulich walten zu lassen, Waisen nicht im

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