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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1996/0094
St. Fidelis

militum mihi retulerunt, que a longe hoc
viderunt et audierunt ab haereticis quaedam
verba ad patrem Fidelem dicentibus, quibus
ille etiam respondit, sed non intellexerunt.
Postea viderunt, quod quidam ex Ulis haereticis
evaginato gladio occipiti eius vulnus infli-
xerit, et viderunt illum manus suas in caelum
elevare et voce intelligibili dicere audierunt
patrem Fidelem: »Jesus, Maria.« Haec mihi
retulerunt Veldkir[c]hii, cum de captivitate
esse liberatus.

Ex Pludens Joannes Jacobus Kolb dixit mihi
in captivitate, quod cum a quodam haeretico
vinctus ducebatur per pratum, ubi pater Fidelis
occisus iacebat, »Ecce«, dixit haereticus
Joanni Jacobo Kolb, »iste nequam occis(s)us
est, qui nostram fidem extirpare volebat; ego
primum ictum dedi, debita morte plexus est.«

19. Braetagovienses fremebundi caput patris
Fidelis per medium discindere conabantur,
duo saevissima vulnera occipiti inflixerunt, ut
patet in cranio.

20. Hoc autem nefas et latrocinium inter
decimam aut undecimam accidit, a quo tempore
in viridi prato cadaver vulneribus con-
fossum sanguineque perfusum usque ad ho-
ram circiter octavam diei sequentis inhuma-
tum iacuit; tunc ad instantiam meam, qui in
vinculis detinebar, e prato et loco martirii ab
aedituo in Sevisianum coemiterium recepta a
domino Felsio mercede translatum fuit, uti
etiam ex proprio chyrogravo illius manuque
mihi bene cognita luculenter patet (quodque
illum ipsum ego scribentem vidi) illudque
tarn a reverendissimo episcopo Curiensi
quam ab archiduce Leopoldo confirmatum
fuit.

Quod pater Fidelis solum propter catholicam
fidem occisus sit, constat mihi, quia ipse ad
hoc missus fuit in Rhaetiam, ut ibi catholicam
fidem propagaret, et quia ipse prout missus
fuit ita omnibus viribus suis in id incumbit,
ut haereses evelleret, et haereticos ad catholicam
fidem perducit, et quia, cum id maxime

lischer Soldaten berichteten, die von weitem
dies sahen und hörten, wie die Ketzer bestimmte
Worte dem Pater Fidelis sagten, denen
er auch antwortete, aber sie verstanden
[die Worte] nicht. Danach sahen sie, daß
einer dieser Ketzer mit gezücktem Schwert
ihn am Kopf verwundete, und sie sahen ihn
seine Hände zum Himmel erheben und hörten
Pater Fidelis mit hörbarer Stimme sagen:
»Jesus, Maria.« Dies berichteten sie mir in
Feldkirch, als ich aus der Gefangenschaft befreit
worden war.

Johann Jakob Kolb aus Bludens sagte mir in
der Gefangenschaft, als er von einem Ketzer
gefesselt über die Wiese geführt worden sei,
wo Pater Fidelis tot lag, habe der Ketzer dem
Johann Jakob Kolb gesagt: »Schau, dieser
Taugenichts ist tot, der unseren Glauben auslöschen
wollte; ich habe den ersten Hieb gegeben
, er wurde mit dem wohlverdienten
Tode bestraft.'

19. Die Prättigauer versuchten das Haupt des
wehklagenden Paters Fidelis mittendurch zu
spalten, und sie fügten ihm am Kopf zwei
ganz schreckliche Wunden zu, wie es am
Schädel offenkundig ist.
Dieses unsägliche Verbrechen aber geschah
zwischen der zehnten und elften Stunde; von
dieser Zeit an lag der von Stichen durchbohrte
und blutüberströmte Leichnam unbeerdigt
auf der grünen Wiese bis ungefähr zur achten
Stunde des folgenden Tages. Dann wurde er
auf meine Bitte hin, der ich in Fesseln gefangen
gehalten wurde, von der Wiese und dem
Ort des Martyriums durch den Mesner, nachdem
dieser von Herrn Fels ein Entgelt bekommen
hatte, auf den Seewiser Friedhof
überführt, wie es auch ganz klar hervorgeht
aus seinem eigenen schriftlichen Zeugnis -
seine Handschrift ist mir wohlbekannt, und
ich habe das Dokument ihn selbst schreiben
sehen, und es wurde sowohl vom verehrungswürdigsten
Bischof von Chur als auch von
Erzherzog Leopold bestätigt.
Daß Pater Fidelis allein wegen seines katholischen
Glaubens getötet wurde, steht für mich
fest, weil er dazu nach Rätien geschickt worden
war, daß er dort den katholischen Glauben
verkünde, und weil er, sowie er geschickt
worden war, sich mit allen seinen Kräften so
darauf warf, die Ketzerei auszurotten, und

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