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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1996/0095
St. Fidelis

procuraret, tunc haeretici in illum insurrexe-
runt; et inprimis vidente me et audiente fre-
mebant quidam haeretici in illum eo quod
illis libros haereticos et biblia prohibuerit;
quidam haereticus in vinculis mihi obiecit:
»Fidelis volebat nobis sacram scripturam
prohibere, damnavit nos in fide, non potui-
mus hoc ferre.«

Quod autem haeretici occiderint patrem Fi-
delem non ut personam privatam, quia ipse
erat omnibus gratus, ita ut plurimi ipsum
deflerent et dicerent: »Quam bonus et pius ac
doctus fuit iste pater« et quod certo esset in
caelo.

Praeterea odium illud, ex quo occisus est ab
haereticis, non potuit esse odium tanquam in
personam politicam, non enim ingerebat se
negotiis secularibus, immo a collonelis et ca-
pitaneis multos favores et gratias obtinuit pro
illis, ut scilicet non ita vexarentur a militibus,
sed occiderunt illum ut catholicum, extirpa-
torem haeresum. Observavi etiam hoc, quod
haeretici conabantur mortem ipsius celare,
sed cum non possent, saltem a(t)trocitatem
volebant celare et primates haereticorum faci-
nus istud refundebant in quosdam speciales
et privatas personas.

Post mortem servi dei cum essem Veldkir-
[c]hii, apparuit pater Fidelis fratri Meinrado
cappucino et dixit illi: »Ne timeas furiam
haereticorum, civitati nec vobis aliquid mali
continget.« Quod mihi 2 vel 3 die dixit.

Ex relatione etiam habeo, quod flos excreve-
rit de corpore eius; fama publica.

Ubique, ubi hactenus fui, in magno honore
habetur, imagines eius omnes venerantur, et
ab omnibus pro sancto habetur.

Ego frater Joannes Uberlingensis capucinus
et reverendi patris Fidelis in missione socius
ita de veritate deposui.

die Ketzer zum katholischen Glauben hinführte
, auch weil, als er dies überaus erfolgreich tat,
dann sich die Ketzer gegen ihn erhoben; und
besonders murrten - wie ich gehört und gesehen
habe - einige Ketzer gegen ihn deshalb,
weil er ihnen die ketzerischen Bücher und
Bibeln verbot; ein Ketzer hielt mir in Fesseln
vor: »Fidelis wollte uns die Heilige Schrift
verbieten, er strafte uns am Glauben; dies
konnten wir nicht ertragen.«
Daß aber die Ketzer Pater Fidelis nicht als
Privatperson töteten, [steht für micht fest],
weil er bei allen Leuten beliebt war, so daß
sehr viele ihn beweinten und sagten: »Wie
gut und fromm und gelehrt war dieser Pater
«, und daß er sicher im Himmel sei.
Außerdem hätte der Haß, aus dem heraus er
von den Ketzern getötet wurde, nicht der
Haß sein können wie gegenüber einer politischen
Person, denn er mischte sich nicht in
weltliche Angelegenheiten ein, ja er erlangte
für sie von den Obristen und Hauptleuten
viele Begünstigungen und Gnadenerweise, so
daß sie nämlich von den Soldaten nicht so
gequält wurden. Vielmehr töteten sie ihn als
Katholiken, als Ausrotter der Ketzerei. Ich
habe auch dies beobachtet, daß die Ketzer
seinen Tod zu verheimlichen suchten. Aber
als sie es nicht konnten, wollten sie wenigstens
die Grausamkeit verheimlichen, und die Anführer
der Ketzer lehnten diese Tat gegenüber
einigen besonderen Freunden und Privatpersonen
ab.

Als ich nach dem Tod des Knechtes Gottes in
Feldkirch war, erschien Pater Fidelis dem Kapuzinerbruder
Meinrad und sagte ihm:
»Fürchte nicht die Rache der Ketzer, der
Stadt und euch wird nichts Schlimmes passieren
.« Dies sagte er mir am zweiten oder am
dritten Tag.

Aufgrund eines Berichtes weiß ich auch, daß
eine Blume aus seinem Körper gewachsen sei;
allgemeine Volksstimme.
Überall, wo ich bisher war, wird er in großer
Ehre gehalten, alle Leute verehren seine Bilder
, und von allen Leuten wird er für einen
Heiligen gehalten.

Ich, Bruder Johannes aus Uberlingen, Kapuziner
und Gefährte des ehrwürdigen Paters
Fidelis bei der Mission, habe so wahrheitsgemäß
ausgesagt.

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