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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1996/0100
St. Fidelis

Heiligen Fidelis, die mit großem Gepränge begangen wurde, begann am 22. April und endete
am 30. April 1747.

Der Heilige Fidelis von Sigmaringen ist der Erstlingsmärtyrer (Protomartyrus) des Kapuzinerordens
und der Congregatio de propaganda fide. Die Verehrung von St. Fidelis verbreiteten
in der Folgezeit alle Zweige des Franziskanerordens in ihren Missionsgebieten in Lateinamerika
, Afrika, Indien, Ozeanien und auf den Philippinen.

DOKUMENTE

Fidelis-Lied von Matthias Renauer von Weißenau. 1624 (zitiert aus: P. Beda: Ein
älteres Fidelis-Lied, in: Helvetia Franciscana 6 [1956] S. 303ff.)

Von dem Gottseligen
Pater Fidelis, gewesenen
Capuciners, vnd Guardian zu Veldt- /
kirch welcher sein Leben zu Sevis im Brätti-
gaw / vmb der Christlichen Wahrheit willen verlohren / und
als ein recht newer Märtyrer / vnd Blutzeug Christi
/ wie Mirackel vnd Wunderzeichen leuchtet /
In seiner eygenen Melodey zu
singen.

Ein Lied will ich jetzt heben an
bitt wolt mit fleiß zu hören
von einem Gottseligen gerechten Mann
zu Lobe Gott dem Herren.

Pater Fidelis ist er genandt
ein fromb Capuciner hört eben
dort oben in dem Pündner Land
hat er beschlossen sein Leben.

Ein Blutzeug Christi wolt er sein
vnd die Verkehrten lehren
das bracht den Ungläubigen große Pein
sein Blut müßt er verzehren.

Am dem Sontag Cantate gwiß

kam er ins Brättigawe

vnd hat daselbst in der Kirchen Grisch

prediget und glehrt freye

Wie er dann von seiner Oberkeit
ghorsamlich war nauff gschickt
von Veldtkirch zur betrübten Zeit
deß Kriegs in dreyn Pündten.

Hat er in seiner Predig zwar
viel Zuhörer mit fleiße
ab dem er hoch erfrewet war
drumb er Gott mit Ernst preißte.

Vnd sagt zum Pater Johan fein
er soll zu Grisch Meß lesen
er wol gen Sevis nauff allein
Meß lesen und auch predigen.

Als er alldort vollendt die Meß
stig er auff Cantzel zu lehren
dannoch der Feindt nicht / underließ
mit Grimm zu rebellieren.

Fiel in die Kirch mit großer Gfahr
ein Schuß auff Cantzel thäte
Pater Fidelis kniet fürn Altar
thät zu Gott sein Gebette.

Darnach gieng er zur Thür hinauß
der Marter Krön entgegen
sie schlugen auff ihn mit großem Grauß
mit Brüglen vnd scharpff Dägen.

Schlugen ihm manche Wunden tieff
mit Schlachtschwerter vnd Spießen
Stachens vff ihn zu Gott er rüfft
sein Blut thät er vergießen.

Nach dem er war geschlachtet hin
vnd sie ihren Grimm vollendten
haben si ihn begraben fein
zur Kirchen Thür der Enden.

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