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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1996/0104
St. Fidelis

Deum Laudamus wollen anstimmen laßen, bis sodan folgendten sommer /:Geliebts Gott:/
daz fest Selbsten feurlich wirdt mögen gehalten werden.

Ich gratuliere Ewer Hochfürstlichen Durchlaucht vnd ganzem Hochfürstlichen Haus, daz
dises so große glückh gehabt, vnd von dero Vnderthanen Vnserem seraphischen Capuciner
Orden - dem lieben Teütschland vnd ganzer Christenheit einen so großen wunderthättigen
Heiligen Märtyrer haben geben können, welchen Zweifels ohne Ewer Hochfürstlichen
Durchlaucht vnd daz ganze liebe Vatterland zue Einem schuzpatronen bey dem Allmächtigen
Gott sich werden auserwöhlen...

Die Seligsprechungsfeier in Sigmaringen, Wunder, das Armreliquiar und das Portrait
des Paters Fidelis (zitiert aus: Theodor Dreher: Die Geißenhof sehe Chronik des
Klosters Inzigkofen, in: Freiburger Katholisches Kirchenblatt 38 [1894], S. 620)

Den 24. März 1729 ist der selige Pater Fidelis von Sigmaringen von Papst Benedikt XIII. selig
gesprochen worden. Die Seligsprechung wurde zu Sigmaringen in der Pfarrkirche herrlich
gefeiert. Es sind auf die Fürbitte dieses Seligen viele auffallende Wunder zu Sigmaringen
geschehen; besonders sind viele todtgeborene Kinder, sobald sie in die Wiege dieses Heiligen
gelegt wurden, wieder lebendig geworden und so lange geblieben, bis sie getauft waren. Schon
vor vielen Jahren haben Seine Durchlaucht Fürst Meinrad von Sigmaringen, der Vater unserer
beiden Konventfrauen M. Johanna und M. Francisca von Hohenzollern [-Sigmaringen], eine
ganze Spindel von dem Arme des seligen Paters Fidelis sammt der Authentik hieher verehrt,
die wir jederzeit als einen großen Schatz in Ehren gehalten haben. Nachdem nun der jetzt
regierende Fürst Joseph Friedrich bei Gelegenheit der Seligsprechung hievon Nachricht
erhalten, ließ er die Reliquie zurückfordern mit dem Bedeuten, sein Ahnher hätte das Recht
nicht gehabt, dieselbe als einen Familien-Schatz zu veräußern. Der Konvent entschloß sich
nun, um allen Weitläufigkeiten auszuweichen, die Hälfte dieses Heiligthums dem Fürstenhaus
freiwillig abzutreten, und damit war es denn auch zufrieden.

Mit besagter Reliqie erhielt Inzigkofen auch ein wohlgetroffenes Porträt dieses Heiligen
auf Leinwand gemalt, welches im Kapitelhaus hängt... Die Uebergabe der gemeldeten Reliqie
ist geschehen anno 1731.

Verzeichnis des Sigmaringer Stadtpfarrers Franz Joseph Klein (1726-1746) über die
zwischen 1727 und 1733 in Sigmaringen und Umgebung geschehenen Wunder,
19. April 1733 (zitiert aus: J.A. Zimmermann: Der heilige Fidelis von Sigmaringen,
Innsbruck 1863, S. 128ff.)

1. Allhiesigen Uhrmachers hausfraw Franziska Millerin war anno 1727 also sehr geschwollen,
das sie weder stehen, noch gehen, noch ligen, auch nit das mindeste ruehen kunnte, allso zwar,
das der Herr Doktor Selbsten sagte: Vnmöglich ohne sonderbare gnad Gottes Zue sein, das sie
die halbe nacht überleben Könne; ich ermahnte sie ein rechtes Vertrauen auf den seel. Fidelem
Zue haben, sie Versprichet, wan er ihre aus diser augenscheinlichen todesgefahr helfen werde,
dem seel. Märtyrer Zue Ehren ein heyl. Meß lesen Zue lassen, Vnd daran Zue seyn, daß ein
Votivtafel gemahlet wurde; baldt darauf Kombt sie ein schlaff an, begehrst in das Bet geleget
Zue werden, welches aber der Herr Barbierer nit zuelassen wolte in der Forcht, sie möchte
Augenblicklich verstickhen, auf ihr öfteres begehren aber leget man sie nider, sie schlummert
ein, nach wenigem schlafen begehrt sie einen trunkh, welches sie auch glückhlich geniessen
Kunte, worauf der Barbierer eine medicin beybringen Können, Vnd sie in der früeh aus aller
gefahr genesen vnd bis auf dise stund frisch vnd gesund lebet.

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