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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1996/0140
St. Fidelis

Lection heißt, so werden die Gerechten in der Kirche, die selbst auf den Felsen gegründet ist
und fest steht, beharren in den Zeiten der Gefahr, der Prüfung - so lange sie sich in der Kirche
halten - und ihre Lehren und Räthe befolgen, und werden sich wie Noe in der Arche retten. -
O Gott, erhalte uns den Glauben und in dem Gehorsame der Kirche - den Fürsten und alle
seine Unterthanen, auf daß wir alle mögen errettet werden. Amen.

Das Erzbischöfliche Ordinariat genehmigt die Eingabe des Gemeinderats der Stadt
Sigmaringen vom 20. Oktober 1850, daß das Fest des hl. Fidelis wieder am 24. April
begangen werden darf, 15. November 1850 (Sigmaringen, Pfarrarchiv St. Johann)

Wir ertheilen hiemit auf dortseitiges Ansuchen unsere kirchliche Verwilligung, daß das Fest
des hl. Fidelis von Sigmaringen wieder, wie in früheren Jahren, jeweils am 24ten April gefeiert
werde; ausgenommen, wenn auf diesen Tag (wie z.B. im Jahre 1859 der Fall sein wird) das
hohe Osterfest oder ein anderer kirchlicher Tag der Charwoche fällt, an welchen die kirchliche
Feier anderer Feste unzuläßig ist.

Aufruf von Prof. Alban Stolz an die Bewohner Hohenzollerns, nach dem Vorbild des
hl. Fidelis dafür zu sorgen, daß ihr Land katholisch bleibt (zitiert aus: Alban Stolz,
Der heilige Fidelis, 1854, S. 13ff.)

Das Land, wo der h. Fidelis geboren wurde, hat sich vor einigen Jahren auch von schlechtem
Beispiel der Nachbarländer und durch Aufhetzerei schlechter Zungen und Zeitungen
unglückseliger Weise verleiten lassen, Revolution gegen seinen Fürsten zu machen. Diesem
entleitete deßhalb das Regieren und so verzichtete er auf das Land und es fiel an das
Königreich Preußen. Dasselbe gilt von Hechingen. - Diese Veränderung nun hat nicht nur für
die zeitlichen und weltlichen Angelegenheiten der Landesangehörigen sehr wichtige Folgen
gehabt, sondern es berührt auch die religiösen Verhältnisse.

Es werden nämlich, wie man hört, mehr und mehr protestantische Beamte und Angestellte
verschiedenen Ranges aus Preußen in die zwei Fürstenthümer gesezt; allmählig wird es
heißen, man müsse für dieselben Kirchen bauen und protestantische Pfarrer kommen lassen.
Es werden da und dort Pietisten den Versuch machen, schwache Katholiken an ihrem Glauben
irr zu machen und zum Abfall zu verlocken. Gemischte Ehen mit ihrem Unsegen werden auch
nicht ausbleiben, und das Land steht selbst in Gefahr gleichsam in den Zustand der gemischten
Ehe überzugehen, d. h. das Land, welches wenigstens das religiöse Glück bisher gehabt hatte
ein rein katholisches zu sein, steht in Gefahr ein paritätisches, im Glauben gemischtes zu
werden.

Wenn, ihr Sigmaringer, nun bedenkt, wie euer großer Landsmann Fidelis, für den katholischen
Glauben gelebt, gewirkt, gestritten hat: wollt ihr nichts dafür thun? Was ihr als
Katholiken zu thun schuldig, und als Staatsbürger zu thun berichtigt seid, ist Folgendes:

Der König von Preußen ist ein gerechter wohlwollender Mann, der noch niemals eine
Abneigung gegen seine katholische Unterthanen gezeigt hat, und der auch dem neuerworbenen
Landestheil keinen Nachtheil widerfahren lassen wird, wenn man es ihm zur Kenntniß
bringt. Wendet daher insgesammt, die Bürgerschaft jeden Ortes, Bittschriften an den König
selbst, daß er das Land wie von Alters her in umgemischt katholischem Glauben belasse, daß
er deßhalb seine Regierung anweise nur Bedienstete katholischer Konfession in Sigmaringen
und Hechingen anzustellen. Muß man aus Preußen Beamte für das kleine Land senden, so
werden unter 6 bis 7 Millionen Katholiken genug solcher zu finden sein. Dieses ist gewiß kein

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