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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1996/0167
St. Fidelis

Aus der Predigt von Missionsbischof Augustin Olbert SVD am Fidelistag 1960
(zitiert aus: Schwäbische Zeitung, Ausgabe Sigmaringen, Nr. 96 vom 26. April 1960)

In der Gegenüberstellung des Lebens des Heiligen [Fidelis] und der großen Aufgabe der
Weltmission in der vom atheistischen Kommunismus bedrohten Welt rief der Bischof zur
Treue und Beharrlichkeit auf, zu einer Haltung aus dem Glauben, die von den Christen nicht
allein in der Kirche, im öffentliche Leben, in der Welt gelebt werden muß. Warum dies
notwendig ist, zeigte der Bischof an den Wunden, an denen unser Glaubensleben krankt, wie
er nach seiner Rückkehr in Deutschland feststellen mußte. Viele Menschen, sagte er, huldigen
dem Materialismus, einer Diesseitskultur und Weltverfallenheit. Zwar wird der Materialismus
im Osten gelehrt, aber bei uns von weiten Kreisen praktisch gelebt. Der Glaube wird an die
Peripherie des Lebens gedrängt. Nicht mehr Christus, sondern die Errungenschaften der
Wissenschaft und Technik scheinen den Mittelpunkt unseres Lebens zu bilden ...

Grußwort von Stadtpfarrer Richard Schell an die Teilnehmer am Fidelisfest 1963
(zitiert aus: Schwäbische Zeitung, Ausgabe Sigmaringen, Nr. 94 vom 23. April 1963)

In einer Zeit, da es schwer gemacht wird, das Fidelisfest öffentlich zu feiern, ließ sich die
Macht der Verehrung des Sigmaringer Stadtheiligen und hohenzollerischen Landesheiligen
nicht brechen. Die unbesiegliche Glaubenskraft des hl. Fidelis hat sich bewährt.

Heute sind es andere Umstände, welche die herkömmliche Fidelisfeier schwierig machen.
Aber auch sie dürfen uns in der Treue zu unserem Stadt- und Landespatron nicht beeinträchtigen
. Wessen man würdig sein will, dessen muß man sich wert machen ...

»Das Gemeinsame sehen - das Trennende hintanstellen«. Aus der Predigt von Prof.
Dr. Teichtweier, Passau, am Fidelistag 1963 (zitiert aus: Schwäbische Zeitung,
Ausgabe Sigmaringen, Nr. 96 vom 25. April 1963)

Wie steht er [St. Fidelis] Andersgläubigen gegenüber? (Von dieser Frage ist das ganze Leben
des hl. Fidelis getragen; in der Zeit der Reformation, des Konzils von Trient, der Gegenreformation
mit all ihren Licht- und Schattenseiten. Fidelis bot Gott sein Herzblut an für die
Einheit des Glaubens, und Gott nahm sein Opfer an). Der gläubige Christ von heute hat aus
der Vergangenheit gelernt und sucht ehrlich nach neuen Erkenntnissen und Wegen. Jeder
Christ muß und wird die Spaltung bedauern, jene blutende Wunde am Leibe der Kirche. Er
sieht die Spaltung als eine dauernde Versündigung gegen das hohepriesterliche Gebet des
Gottessohnes, »daß sie allen eins sind«. Der Glaubende sieht die Schuld nicht immer nur bei
andern, er klopft an die eigene Brust, »durch unsere übergroße Schuld!« ließ Gott diese
entsetzliche Prüfung und Strafe über seine Kirche kommen.

Der Christ wird jede ehrliche Ueberzeugung achten, weil er weiß, daß der evangelisch
Getaufte, der nach seinem guten Gewissen lebt, genau so selig wird wie der nach seinem
Glauben lebende Katholik. Wir müssen das Gemeinsame sehen und betonen und alles
Trennende hintanstellen. Was ist das Gemeinsame? Der Glaube an den dreifaltigen Gott, die
Menschwerdung und Erlösung, die Taufe, die Bibel, das Gebet. Wie in der Ehe zwischen
katholischen und evangelischen Partnern erfordert das viel Taktgefühl, viel Verständnis, viel
Geduld. Wenn alle sich mühen, wird die Stunde der Einheit auch kommen; zuerst Einheit in
Liebe, und dann im Glauben.

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