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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1996/0185
Die Herrschaftsbildungen der Grafen von Zollern vom 12. bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts

Ein 1115 genannter Wezil von Zollern20, der Sohn eines Zollern und einer Edelfreien
von Eberstein, läßt sich ebensowenig zuordnen wie Demuth von Zollern, die einen Grafen
von Biberegg geheiratet hatte21.

Der 1136 wahrscheinlich durch Gift umgebrachte Abt Ulrich von Reichenau war der
Bruder eines Grafen Friedrich von Zollern22. Je nachdem wie man sein Alter ansetzt, war
er ein Bruder Friedrichs I. oder dessen Sohn Friedrichs IL, letzteres nimmt die bisherige
Forschung an. Da Abt Ulrich jedoch nicht in der sog. Sayn'schen Genealogie23 aufgeführt
wird, ist er wahrscheinlich ein Bruder Friedrichs I. gewesen. Er gehörte wahrscheinlich
der Generation an, über die der Verfasser der Genealogie keine Informationen
mehr hatte. Dieser Friedrich (I.) soll ein Sohn des 1061 verstorbenen Burchards und einer
Tochter des Riesgrafen bzw. Pfalzgrafen Friedrichs (fl053) gewesen sein24. Friedrich, der
vor 1105/06 zum Vogt von Alpirsbach gewählt worden war25, hatte Udilhild von Urach,
eine Tochter des Grafen Eginos (II.) von Urach geheiratet. Ein Bruder der Udelhild
war Gebhard, zunächst Abt des Klosters Hirsaus, dann Bischof von Speyer, eine Schwester
Alberat, Äbtissin des Klosters Lindau, die sich dann in das Kloster Zwiefalten
zurückzog. Über die Kinder von Friedrich und Udilhild ist mehr bekannt. Die Überlieferung
des Klosters Zwiefalten26, einige urkundliche Nennungen und die sog. Sayn'sehe
Stammtafel27 erlauben eine sichere Zuordnung. Friedrich (IL), der zum Vogt des Klosters
Alpirsbach gewählt worden war28, war sicherlich nicht der älteste Sohn29. Graf Friedrich
I. wird in Zeugenlisten letztmals 1114 erwähnt. Da 1125 sein Sohn Graf Burchard auftritt
, ist anzunehmen, daß der Vater in den dazwischenliegenden Jahren verstorben ist
und Burchard in die Rechte des Vaters eingetreten war. Erst 1133 wird im Gefolge Kaiser
Lothars III. ein Graf Friedrich von Zollern genannt30. Um 1140 besuchten die Söhne des

20 WUB 2 S. 408; Stefan Molitor, Das Reichenbacher Schenkungsbuch. Diss. Freiburg 1986
masch. S. 216 Nr. P 110.

21 Grossmann, Genealogie (wie Anm. 3) S. 3 Nr. 7, S. 136 Anm. 9.

22 Annalista Saxo, MGH SS 6 S. 769 zu 1135; Schmid (wie Anm. 4) 2 S. 157 f.; Artikel: Reichenau
, in: Germania Benedictina 5,1975, S. 503-548, hier S. 532.

23 Text mit Abbildung bei Seigel, Entstehung (wie Anm. 8 ) S. 33-34 mit älterer Literatur.

24 Heinz Bühler, Wie gelangten die Grafen von Tübingen zum schwäbischen Pfalzgrafenamt?,
in: Zeitschrift für württembergische Landesgeschichte 40,1981, S. 188-220, hier S. 217 f., Tafel nach
S. 208; Ders., Die frühen Staufer im Ries, in: Früh- und hochmittelalterlicher Adel in Schwaben und
Bayern. Hrsg. Immo Eberl, Wolfgang Härtung, Joachim Jahn (Regio. Forschungen zur
schwäbischen Regionalgeschichte 1). 1988. S. 270-294, hier S. 280, Tafel S. 293. Bühler stützt seine
These besitzgeschichtlich ab.

25 Erneuerte Urkunde über die Stiftung des Kl. Alpirsbach (1125-1127), WUB 1 S. 361 f., hier
S. 362:.. .Ute penitus dimissa, presente Fridirico seniore, advocato,... Et hec temporibus Heinrici quar-
ti Romanorum imperatoris facta sunt.

26 Die Zwiefalter Chroniken Ortliebs und Bertholds. Neu herausgegeben, übersetzt und erläutert
von Luitpold Wallach, Erich König, Karl Otto Müller (Schwäbische Chroniken der Stau-
ferzeit 2). 2. Aufl. 1978. S. 243.

27 Grossmann, Genealogie (wie Anm.3) S. 137 f.; Abbildung und Text bei Seigel, Entstehung
(wie Anm. 8 ) S. 33 f. mit älterer Literatur.

28 Erneuerte Stiftungsurkunde (wie Anm. 25 ) S. 362: Tempore vero Lotbarii regis Fridiricus, Fridi-
ricifilius, Alpirsbachensis advocatus.... Lothar wurde am 13. Sept. 1125 König und am 4Juni 1133
Kaiser, so daß das geschilderte Ereignis zwischen 1125 und 1133 stattgefunden hat.

29 So Schmid (wie Anm. 4) 2 S. 50, 155, 158; Ders., Hohenberg (wie Anm. 7 ) 1 S. XLIX; Grossmann
, Genealogie S. 4 Nr. 11, 12.

30 MG DD L III Nr. 55 S. 88. Die in Basel für das Kl. Interlaken ausgestellte Urkunde ist in einer
Nachzeichnung aus der Zeit um 1220 erhalten, der Inhalt und die Zeugenliste wird als echt angesehen
.- Die Nennungen Friedrichs als Vogt von Alpirsbach in der überarbeiteten Stiftungsurkunde
(vgl. Anm. 25 ) lassen sich nicht genau datieren.

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