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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1996/0187
Die Herrschaftsbildungen der Grafen von Zollern vom 12. bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts

hard II. von Schala geheiratet. Zwischen etwa 1124 und 1132 wurden ihnen die Söhne
Heinrich (11191/2), Sighard (fl 191/92) und eine Tochter geboren, die um 1140/48 einen
Burchard von Zollern heiratete35. Diese Verbindung des Grafen Burchard von Zollern
mit einer Tochter aus dem bedeutenden Sighardingergeschlecht, das in Niederösterreich
einen Herrschaftsschwerpunkt hatte36, und das mit den Supplinburgern und den Babenbergern
verwandt war, zeigt die weitgespannten Beziehungen der Zollern im 12. Jahrhundert
. Demgegenüber war der materielle Ertrag gering. Da die beiden Brüder der Ita
noch lebten, hatte sie das übliche Heiratsgut mitgebracht, nicht aber Herrschaftsteile.

Graf Burchard von Zollern, der 1150 letztmals als Zeuge erscheint, hatte zwei Söhne,
Graf Burchard, der ab 1170 genannt wird, und Friedrich, der sich bis 1179 nicht von seinem
Vetter Friedrich unterscheiden läßt. Graf Burchard von Zollern nannte sich ab 1179
sowohl nach der Burg Hohenberg (abgegangene Burg bei Schörzingen, Stadt Schömberg)
als auch noch weiterhin nach der Burg Zollern. Sein Bruder Friedrich wird 1186 letztmals
als Graf von Zollern bezeichnet37, dann nur noch nach Hohenberg38. Graf Burchard von
Zollern trat das Erbe des 1162 letztmals genannten Grafen Wezel von Haigerloch39 an,
auch erwarben er oder seine Söhne Güter und Rechte von verschiedenen edelfreien Familien
, von den Edelfreien von Bühl, von Hurningen/Hirrlingen und von Rotenburg40. Darüber
hinaus waren sie Vögte über den in diesem Raum liegenden Besitz des Hochstifts
Bamberg und der Klöster in Stein a. Rhein und Allerheiligen in Schaffhausen. Die hieraus
gebildete Herrschaft ist ab etwa 1200 in den Quellen zu greifen. Das von Burchard auch
noch als Graf von Hohenberg geführte zollerische Reitersiegel4' zeigt, daß er den Zollern
verliehene Reichsrechte42 an die neue Hohenberger Linie gezogen hatte43.

35 Lechner, Ursprung (wie Anm. 34 ) S. 291 stellt fest, daß es genealogisch schwer zu begründen
sei, ob die von Schala den 1150 verstorbenen Graf Burchard oder dessen Sohn geheiratet habe.

36 J. Wendrinsky, Die Grafen von Peilstein, Burghausen und Schalk, in: Blätter des Vereins für
Landeskunde von Niederösterreich 15, 1881; Klaus Lohrmann, Ita von Burghausen und das Gut
»quod Azonis vocatur«, in: Kuenringer-Forschungen. Hrsg. Andreas Kusternig, Max Weltin.
Jahrbuch für Landeskunde von Niederösterreich NF 46/47, 1880/81, S. 111-119; vgl. Karl Lechner
, Geschichte der Besiedelungs- und Herrschaftsgeschichte des Waldviertels, in: Jahrbuch für
Landeskunde von Niederösterreich NF 19, 1924; Ders., Besiedelungs- und Herrschaftsgeschichte
des Waldviertels. In: Das Waldviertel. Hrsg. E. Stephan, 7 Bde 1926-1937, hier Bd. 7,2. 1937.

37 Er reiste 1186 im Gefolge Kg. Heinrichs VI. nach Italien, als Zeuge wird er in Böhmer, Baaken,
Regesta Imperii IV,3 , 1972, Nr. 16 zu 1186 Sept. 8, San Miniato, als Graf Friedrich von Zollern bezeichnet
, in allen folgenden Urkunden als Graf Friedrich von Hohenberg (Böhmer, Baaken Nr. 20,
24,27,28,31,33).

38 Schmid, Älteste Geschichte (wie Anm. 4) 2 S. 182 mit Anm.*** und Anm. 78 S. 211-215 mit Belegen
; neuere Stammtafel in: Der Landkreis Tübingen. Amtliche Kreisbeschreibung 1, 1967, S. 214f.

39 MG D F I Nr. 371 S.233 zu (1162 April-Juni), Pavia.

40 Hans Jänichen, Die Herkunft der Herren von Hurningen (Hirrlingen), in: Hohenberger Warte
. Heimatkundliche Beilagen zur Rottenburger Post, Jg. 8 Nr. 2, März 1961; Ders., in: Der Landkreis
Tübingen, Amtliche Kreisbeschreibung. Bd. 1, 1967, S. 211; Gerhard Kittelberger, Hirrlingen
, ebenda Bd. 2, 1972, S. 280; Ders., Rottenburg a.N. ebenda Bd. 3, 1974, S. 296 f.

41 Hauptstaatsarchiv Stuttgart, A 474 Urk. 44, um 1190 für Kl. Bebenhausen; WUB 4 S. 378 Nr. 74,
Nachtrag Bd. 7 S. 480 mit Siegelbeschreibung. Legende: BVRCHARDVS. COMES. DE.ZOL-
RE.GR(ati)A.D(e)I.

42 Dazu unten S. 189f.

43 Das Erbschenkenamt hatten die Grafen von Hohenberg zusammen mit der Stadt Oberndorf
erst 1374 von den Herzögen von Teck gekauft (Mon.Zollerana 8 S. 40 Nr. 96 ); Vgl. Harald Drös,
Das Wappenbuch des Gallus Öhem. 1994. S. 41 Nr. 142: Hochenberg, desgotzhus Schenken, habend
das amt zuo lehen empfangen«. Vgl. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, (J 1 48 z) Gabelkover, Kollek-
taneen fol. 80 b über Abtei Reichenau: Sequentiafeuda hat die Herrschaft Hohenberg zu Lehen von
alter her von dem gotshaus zu Aw. Das Schenkenamt als die Herren von Hohenberg von alter her
Schenken gewesen sint des gotshaus Reichenau!. Item die vestin zu Hohenberg ist auch ad partem
Lehen von Ow. Item die statt zu Binßdorf cum pertinentiis.

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