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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1996/0221
Die Herrschaftsbildungen der Grafen von Zollern vom 12. bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts

Weitere Güter und Rechte der Zollern lagen in Marbach a. d. Lauter, Bernloch, Engstingen
und Ohnhülben. Abschließend sei auf Lehen der Herzöge von Teck hingewiesen,
die jedoch nicht lokalisiert werden können.

Als ursprünglich weifisches Lehen ist die Burg Hasenweiler (Gem. Horgenzell, Lkr.
Ravensburg) zu nennen245. Auch hier hatten die Zollern ihre Rechte an die örtlichen Herren
weiterverlehnt. Die Lehnsrechte waren im 13. und 14. Jahrhundert an verschiedene
zollerische Linien gelangt und wurden schließlich 1374 bzw. 1393 und 1397 verkauft246.
Zum Zubehör dürften die 1325 bzw. 1327 genannten Fischlehen im Illmensee gehört
haben247.

Abschließend sei auf das von St. Gallen, nach 1299 dann vom Hochstift Konstanz zu
Lehen gehende Vogteirecht über Wurmlingen (Lkr. Tuttlingen) hingewiesen. Die Herren
von Wurmlingen gehörten zur Ministerialität der Zollern248. 1301 bzw. 1302 verzichteten
die Zollern auf die Lehnsrechte. Bischof Heinrich von Konstanz ließ sich die Vogteirech-
te resignieren, da er das Dorf zur Stadt erheben wollte249, die Mittelpunkt der Herrschaft
Konzenberg werden sollte. Nachdem das Hochstift Konstanz jedoch 1303 die zollerische
Herrschaft Mühlheim mit der Stadt Mühlheim a.d.D. zunächst als Pfandschaft,
dann als Eigentum erlangt hatte, unterblieb die Stadterhebung von Wurmlingen.

3.8 Die Grafen von Zollern auf dem Höhepunkt ihrer Macht und die Teilung von 1288

Die Regierungszeit des Grafen Friedrich IV. von Zollern und seines Sohnes Friedrichs
V., des Erlauchten, stellt einen Höhepunkt in der zollerischen Geschichte dar. Der
Vater hatte eine Umschichtung der Herrschaftsgrundlage und eine Besitzkonzentration
zwischen Mühlheim a.d.D., Balingen, Hechingen und dem Steinlachtal eingeleitet. Von
großer Bedeutung war der Erwerb der Herrschaft Schalksburg, die mit der verkehrsmäßig
günstig gelegenen Stadt Balingen eine wichtige Brückenfunktion zwischen den
verschiedenen allodialen wie Lehnsbesitzungen einnahm

Ein wichtiger Hinweis auf die Besitzkonzentration ist der Ausbau des Klosters Stetten
zu einer neuen Familiengrablege. Die Vogtei über das Kloster Alpirsbach, das bisherige
Hauskloster, war spätestens 1254 an die Herzöge von Teck übergegangen. Nicht zuletzt
dieser Verlust war ein Grund dafür, die dortige Grablege aufzugeben und bei der
Burg Zollern eine neue zu schaffen.

Die innerhalb weniger Jahre vorgenommen Städtegründungen weisen auf einen zielstrebigen
Ausbau der Herrschaft hin, der eine beträchtliche Wirtschaftskraft voraussetzte
.

Albert Beham, seit 1239 päpstlicher Legat in Deutschland, stellte fest, daß die Grafenhäuser
Zollern und Hohenberg über zahlreiche Burgen und Befestigungen verfügten, die
es ihnen erlaubten, der Macht des Reiches unbegrenzten Widerstand zu leisten250.

245 Das Land Baden-Württemberg 7 S. 764 nennt die Grafen von Zollern nicht. Rudolf Freiherr
von Stillfried, Traugot Maercker, Hohenzollerische Forschungen 1, 1847, S. 157 Anm. 67
nimmt an, daß diese Besitzungen über Gräfin Udilhild von Merkenberg an die Zollern gekommen
seien. Da beide Linien über die Rechte verfügen, müssen diese früher an die Zollern gelangt sein.

246 Mon. Zollerana 8 S. 39 Nr. 95 zu 1374 Febr. 23, S. 66 Nr. 120 zu 1393 Juli 25, S. 69 zu 1397 Febr.
20.

247 Graf Friedrich von Zollern gen.Ostertag und Graf Friedrich von Zollern-Schalksburg für
Kl. Salem, 1. Mai 1325. Mon. Zollerana 1 S. 140 Nr. 274.

248 Das Land Baden-Württemberg 6 S. 683.

249 Mon. Zollerana 1 Nr. 245 S. 109, Hauptstaatsarchiv Stuttgart A 602 (= Württ. Regesten)
Nr. 13661, vgl. Nr. 13662 zu 1302 Mai 17.

250 Albert von Beham und Regesten Papst Innocenz IV. Hrsg. Constantin Höfler (Bibliothek
des Literarischen Vereins in Stuttgart 16). 1847. S. 149 f.

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