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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1996/0243
Franz Gog

1. EINLEITUNG

Wenn vom politischen Neubeginn in Deutschland nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges
und vom Wiederaufbau generell die Rede ist, wird - mittlerweile in inflationärem
und unkritischem Ausmaß - gern das Wort von den Männern und Frauen »der ersten
Stunde« gebraucht. Einer dieser Männer der ersten Stunde, die sowohl in ihrem Beruf als
auch in der Politik tatsächlich sofort (wieder) zur Stelle waren, um den Neuanfang im
Rahmen der gegebenen Möglichkeiten aktiv zu gestalten, war Franz Gog.

Ungeachtet dieser Tatsache scheint Gog bereits wenige Jahre nach seinem Tod weitgehend
vergessen zu sein; in den einschlägigen bio-bibliographischen Nachschlagewerken
zur Landesgeschichte im südwestdeutschen Raum1 sucht man seinen Namen jedenfalls
ebenso vergeblich wie in den bisher erschienenen drei Bänden der »Bibliographie zur
Geschichte der CDU/CSU«. Dabei wäre sein Wirken als Politiker, das mit der 1946 erfolgten
Wahl in die Beratende Landesversammlung des Landes Württemberg-Hohenzol-
lern seinen Anfang nahm und fortan ein Vierteljahrhundert südwestdeutscher Parlamentsgeschichte
mitprägte2, einer umfassenderen Würdigung, als er dieser Beitrag sein
kann und will3, zweifellos wert. Hier soll es um die Anfänge von Gogs politischer Arbeit

1 Weder in den bisher vorliegenden verschiedenen Bänden der von Wilhelm Heyd begründeten-
Bibliographie der Württembergischen Geschichte (Landesbibliographie Baden Württemberg) noch
in Ihmes zweibändigen »Südwestdeutsche Persönlichkeiten« ist der Name Gogs verzeichnet. Das
gleiche gilt für die Landesbibliographie von Baden-Württemberg. Die 1975 von Walter Bernhardt
und Rudolf Seigel publizierte Bibliographie der Hohenzollerischen Geschichte weist
ebenfalls keine Literatur über Franz Gog aus.

2 Vorbemerkung zu Anmerkungen, die sich auf Personen beziehen: Generell finden sich zu Persönlichkeiten
, die mit Gog zu tun hatten, erläuternde Anmerkungen. Lediglich dort, wo der Bekannt-
heitsgrad einer genannten Persönlichkeit sehr groß ist und über diese schon geforscht worden ist - also
etwa bei Lorenz Bock, Karl Gengier, Gebhard Müller und Carlo Schmid - sind keine eigenen Anmerkungen
ausgewiesen und finden sich im Text nur die Lebensdaten. Eine andere Verfahrensweise
würde den Anmerkungsapparat über Gebühr strapazieren. - Gog (1907-1980) gehörte dem baden-
württembergischen Landtag bis 1972 als Abgeordneter des Wahlkreises Hechingen-Sigmaringen an
und war langjähriger stellvertretender Vorsitzender der CDU-Fraktion. Von 1953 bis 1972 war er
Vorsitzender des wichtigen Ständigen Ausschusses. 1964 wurde er zum 3. Vizepräsidenten des Landtags
von Baden-Württemberg gewählt (bis 1968). Sein Nachfolger als Abgeordneter des Wahlkreises
wurde Dietmar Schlee, der 1973 stellvertretender Vorsitzender und 1977 Vorsitzender des Bezirsk-
verbandes der CDU-Württemberg-Hohenzollern wurde. - Gog war Träger hoher Landes- und Bundesauszeichnungen
. So wurde ihm bei seinem Ausscheiden aus dem Parlament 1972 die Verfassungsmedaille
in Gold des Landes Baden-Württemberg verliehen. Außerdem war er Inhaber des Großen
Verdienstkreuzes mit Stern des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. - Eine zusammenfassende
, halbwegs ausführliche Würdigung des Politikers Gog fehlt. Der von Fritz Kallenberg
herausgegebene Band »Hohenzollern«, der die politische Arbeit Gogs würdigt, erschien nach
Abschluß des Manuskripts. Ein biographischer Artikel über ihn von Frank Raberg wird im 3. Band
der Baden-Württembergischen Biographien (Stuttgart) erscheinen. Dort auch eine Zusammenstellung
weiterer Auszeichnungen und Mitgliedschaften Gogs sowie ausführliche Literaturhinweise.

3 Einen Nachlaß Gog in einem Archiv gibt es offenbar nicht. Auf Anfrage des Vf. vom 20. Februar
1995 an das Archiv für Christlich-Demokratische Politik der Konrad-Adenauer-Stiftung in St. Augustin
bei Bonn wurde am 1. März 1995 geantwortet; es konnten keine ... Unterlagen über ihn in
unseren Aktenbeständen ermittelt werden. Gogs Sohn, H. H. Pfarrer Andreas Gog, teilte dem Vf.
im Gespräch am 27. April 1995 mit, daß er auf Wunsch seines Vaters nach dessen Tod 1980 große
Aktenbestände vernichtet habe. Laut Auskunft von Herrn Dr. Otto H. Becker (Staatsarchiv Sigmaringen
) vom 7. März 1995 ist 1974 über die Überlassung des Nachlasses von Gog an das Staatsarchiv
verhandelt worden, diese aber nicht zustandegekommen. Die Personalakten Gogs (fortan als PFG
abgekürzt) befinden sich im Jusizministerium Baden-Württemberg, Stuttgart (No. 5306). Die dort

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