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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1997/0085
Vierzehn Apostel und vierzehn Nothelfer

Abb. 7 A. M. von Ow: Sigmaringen. Die Nothelfer.

Laurentius, Erasmaus, Blasius, Sebastian, Eustachius, Nepomuk und über ihm die Apothekerheiligen
Cosmas und Damian; und schließlich Florian" (Abb. 7). Bis auf das genannte Heiligenpaar
wird man ihm gerne folgen. Doch hier sind keine Arzte dargestellt, sondern gerüstete
und helmbewehrte Ritter, der heilige Georg mit seiner Fahne und Achatius (Abb. 8). Drei und
elf, die heiligen drei Madl und elf männliche Heilige: Vom üblichen Bild der Vierzehn Nothelfer
weicht nur die Tatsache ab, daß ihnen die Heiligen Meinrad und Fidelis einverleibt erscheinen
.

Meinrad und Fidelis sind sozusagen die Hausheiligen des Fürstentums Hohenzollern-Sig-
maringen und - neben seinem Namensheiligen Joseph - die ganz persönlichen Patrone seines
Fürsten Joseph Friedrich, dessen stuckiertes Wappen die Sigmaringer Kirchendecke gleich
zweimal ziert, und der ja auch, wenn auch mit einer vergleichsweise mäßigen Summe, zum
Sigmaringer Kirchenbau beigetragen hat18.

Der heilige Meinrad, der aus dem Sülchgau, also aus dem Bereich der alten Grafschaft Hohenberg
, stammte, und dessen Einsiedlerzelle später in die Kloster- und Wallfahrtskirche in
Einsiedeln sozusagen eingekapselt wurde, galt als Blutsverwandter der Fürstenfamilie. Er war
861 zum Märtyrer geworden. Der heilige Fidelis ist 1577 als der Sigmaringer Bürgermeistersohn
Markus Roy geboren und als Opfer seines Einsatzes für die Gegenreformation 1622 erschlagen
worden. Der Fürst selbst hatte sich mit für seine Heiligsprechung eingesetzt, die
1746 erreicht wurde. Uberall, wo Joseph Friedrich sich in der Ausstattung von Kirchen ein
Denkmal setzte, erhielten die beiden Heiligen Ehrenplätze: für den Altar in der Josephskapelle
in Sigmaringen ließ er um 1739 durch Joseph Christian, den Meister der Zwiefaltener Kirchenplastiken
, Figuren der beiden Patrone schaffen. Als der Fürst seine Residenz nach Haigerloch
verlegte und dort die Schloßkirche um 1748 im Geiste und Geschmack der Zeit umge-

17 W. Urban (wie Anm. 5), S. 98.

18 M. Hermann (wie Anm. 3), S. 6.

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