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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1997/0091
CASIMIR BUMILLER

Hundert Jahre Hohenzollerische Landessammlung

Zur Geschichte eines bedeutenden, aber wenig bekannten Regionalmuseums in Hechingen

Hohenzollern besitzt eines der bedeutendsten Regionalmuseen Südwestdeutschlands - und
weder die Fachwelt noch das heimische Publikum nimmt davon Notiz. Die Rede ist von der
Hohenzollerischen Landessammlung, die heute unter dem Dach des Städtischen Museums
Hechingen im Alten Schloß untergebracht ist. Die Einrichtung, von der im folgenden zu sprechen
ist, ist vor genau hundert Jahren, im Jahr 1896, ins Leben gerufen worden. Diese runde
Zahl ist allemal Anlaß genug, bei den an der hohenzollerischen Geschichte Interessierten und
bei einem breiteren Publikum die Hohenzollerische Landessammlung ins Gedächtnis zu
rufen1. Eigentlich ist es bedauerlich genug, daß eine kunsthistorische und archäologische
Sammlung dieser Qualität überhaupt ins Gedächtnis gerufen werden muß. Welcher saure
Apfel den Dornröschenschlaf dieser musealen Einrichtung bewirkt hat, soll uns später beschäftigen
. Zunächst wollen wir uns den Anfängen dieser außergewöhnlichen Einrichtung zuwenden
.

Die Hohenzollerische Landessammlung trat ins Leben, als der Landeskommunalverband
im Jahr 1896 den Architekten Wilhelm Friedrich Laur (1858-1934) zum Landeskonservator
für die Hohenzollerischen Lande bestellte. Wir müssen uns also zum Verständnis des Phänomens
Landessammlung zwei Stichworten zuwenden: der Funktion des Landeskommunalver-
bandes und der Persönlichkeit Wilhelm Friedrich Laurs.

Im Jahr 1875, wenige Jahre nach der Reichsgründung, wurde in der preußischen »Provinz«
der Hohenzollerischen Lande ein sogenannter Landeskommunalverband ins Leben gerufen2.
Dieser Kommunalverband lehnte sich an die überall in den preußischen Provinzen entstehenden
Gebietskörperschaften an, griff aber auch auf eigene, historisch gewachsene Wurzeln der
kommunalen Selbstverwaltung in Hohenzollern zurück. Diese Gebietskörperschaften öffentlichen
Rechts wurden auf einer mittleren Verwaltungsebene zwischen Gemeinde und Staat
mit Aufgaben ausgestattet, die bis dahin der Staat erfüllt hatte. Sie kamen damit auch dem Bedürfnis
der Gemeinden nach landeskommunaler Selbstverwaltung und Selbstverantwortung
entgegen.

Zu den Aufgaben des Hohenzollerischen Landeskommunalverbands zählten unter anderem
das Sozialwesen, der Straßenbau, die Wirtschaftsförderung, das Bank- und Versiche-

1 Erstmals hat sich sich mit der Thematik befaßt Wilfried Schöntag: Die Hohenzollerische Landessammlung
im Städtischen Museum Hechingen und ihre Bedeutung für die Heimat- und Landesgeschichte.
Vortragsmanuskript ca. 1990 im Städtischen Museum Hechingen.

2 Zum folgenden Josef Mühlebach: Der Landeskommunalverband der Hohenzollerischen Lande. Geschichte
, Entwicklung, Rechtsgrundlagen und Aufgabengebiete (Arbeiten zur Landeskunde Hohenzol-
lerns 10). Sigmaringen 1972, bes. S. 9-19 und 37^2; vgl. Preußen in Hohenzollern. Begleitband zur Ausstellung
Sigmaringen 1995, S. 51-70. Zum historischen Hintergrund siehe neuerdings Hohenzollern, hg.
von Fritz Kallenberg (Schriften zur politischen Landeskunde Baden-Württembergs 23). Stuttgart 1996,
S. 155ff.

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