Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
34(120).1998
Seite: 63
(PDF, 85 MB)
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Akademie-Provisorium im provisorischen Staat. Die Kunstschule in Bernstein (1946-1955)

senschaft habe man im zweitkleinsten Bundesland zuletzt gespart, lesen wir bei Heck10. Angesichts
dessen nimmt es wunder, daß die vielgerühmte Kulturpolitik des Landes Württemberg-
Hohenzollern noch nicht im Zusammenhang dargestellt wurde. Lediglich für den Sektor der
Schulpolitik liegt seit längerem eine monographische Untersuchung vor". In den letzten Jahren
fanden einzelne Kulturinitiativen, die im Landesrahmen zu sehen sind, im Hinblick auf ihre
identitätsstiftende (Langzeit-)Wirkung verstärkte Beachtung; dies gilt für die Bernsteinschule
wie für die Gesellschaft Oberschwaben'2 - um zwei »Traditionsträger« herauszugreifen
. Erst vor kurzem wurde aus Anlaß des 50jährigen Jubiläums das Volkshochschulheim
Inzigkofen als zentrale Institution der Erwachsenenbildung gewürdigt13. Punktuelle Untersuchungen
vermögen selbstverständlich eine umfassende Bestandsaufnahme der kulturellen Aktivitäten
im Land Württemberg-Hohenzollern nicht zu ersetzen, geschweige denn die ausstehende
Analyse der Kulturpolitik des Landes Württemberg-Hohenzollern14.

Das Forschungsdefizit steht zweifellos in kausalem Zusammenhang mit der Überlieferungslage
. Die Akten des Kultministeriums Württemberg-Hohenzollern gelangten nach Auflösung
des Landes teils an das Regierungspräsidium Tübingen, teils an das Oberschulamt
Tübingen, teils an das Kult(us)ministerium in Stuttgart; deren archivische Zusammenführung
gestaltet(e) sich schwierig. Mit der Verzeichnung des Bestands »Kultministerium Württemberg
-Hohenzollern« im Jahr 198715 wurde vom Staatsarchiv Sigmaringen jedenfalls eine
Grundvoraussetzung für eine südwürttembergisch-hohenzollerische »Kulturmorphologie«
geschaffen.

10 Ebd. S. 291.

11 Rolf Winkeler: Schulpolitik in Württemberg-Hohenzollern 1945-1952. Eine Analyse der Auseinandersetzungen
um die Schule zwischen Parteien, Verbänden und französischer Besatzungsmacht (Veröffentlichungen
der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg. Reihe B. Bd. 66).
1971. Vgl. auch Gerd Friederich: Entwicklungen im Schulwesen. In: Der Weg zum Südweststaat.
Hg. von der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg. 1991, S. 242-259.

12 Oswald Burger: »Ein freier geistiger Tauschplatz«. Der Beitrag der »Gesellschaft Oberschwaben«
zur gesellschaftlichen Erneuerung. In: Allmende 13 (1993). Nr. 38/39, S. 171-188. Karl Wäschle: Oberschwäbische
Profilierung. Von der Gesellschaft Oberschwaben zum Regionalverband. In: Oberschwaben.
Beiträge zu Geschichte und Kultur. Hg. von Peter Eitel und Elmar L. Kuhn. 1995, S. 157-182. Oliver
Schütz: Landschaftsbewußtsein und Wissenschaftlichkeit. Das Institut für Oberschwäbische Landeskunde
1947-1948. In: Im Oberland 8 (1997), S. 3-8. - Im Juni 1998 veranstalteten die (neue) Gesellschaft
Oberschwaben für Geschichte und Kultur und die Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart im Schloß
Aulendorf eine Studientagung zum Thema »>Ein freier geistiger Tauschplatz« - Gesellschaft Oberschwaben
und Akademie in Aulendorf (1945-1949)«.

13 Otto H. Becker: Das Volkshochschulheim Inzigkofen. Entstehung und Entwicklung einer Bildungseinrichtung
im Land Württemberg-Hohenzollern. In: Inzigkofen. Fünfzig Jahre Volkshochschulheim
im einstigen Augustinerinnenkonvent. Hg. von Christel Köhle-Hezinger und Iris Kick. 1998,
S. 11-43. Vgl. Otto H. Becker: Ein weiteres Jubiläum: 50 Jahre Volkshochschulheim Inzigkofen. In: Ho-
henzollerische Heimat 48 (1998), S. 29f.

14 Der Kulturpolitik des Landes Baden hat das Staatsarchiv Freiburg vor kurzem eine Ausstellung gewidmet
; sie bot einen breitgefächerten Uberblick über die südbadische »Kulturszene« der Jahre
1945-1952. »So hoffen wir, neben dem materiellen Aufbau dem geistigen zu dienen ...«. Kulturpolitik in
(Süd-)Baden 1945-1952 (Ausstellungskatalog). Bearb. von Martin Stingl. 1997.

15 StAS Wü 80. Zur Überlieferungslage (vor der Neuverzeichnung des Bestands): Maren Kuhn-Reh-
fus: Archivalien zur Politik des Landes Württemberg-Hohenzollern 1945-1952 im Staatsarchiv Sigmaringen
. In: Die Deutschlandpolitik Frankreichs und die Französische Zone 1945-1949. Hg. von Claus
Scharf und Hans-Jürgen Schröder (Veröffentlichungen des Instituts für Europäische Geschichte
Mainz. Abteilung Universalgeschichte. Beiheft 14), S. 249-267, besonders S. 259f. Über die Behörden- und
Bestandsgeschichte informiert Nicole Bickhoff-Böttcher im Findbuchvorwort (Staatsarchiv Sigmaringen
. Repertorien. Bestand Wü 80. Kultministerium Württemberg-Hohenzollern. Bd. 1. Bearb. von
N[icole] Bickhoff-Böttcher. 1987, S. 3f.).

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