Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
34(120).1998
Seite: 134
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Otto Werner

- bei seiner provisorischen Anstellung als Rabbiner im September 1834, als ihm die Stelle mit
der Zusicherung übertragen wurde, daß ihm diese Anstellung nach Ablauf von 2 Jahren, insofern
er sich bis dahin der Zufriedenheit und des Zutrauens der Gemeinde würdig zu machen
beeifern und alsdann, auf deren Verlangen, eine zweite Dienstprüfung bestehe, definitiv
ertheilt werden solle10;

- bei der Einführung einer Schul-Ordnung für die israelitische Schule in Hechingen im Jahre
1836";

- bei seiner definitiven Anstellung, als er »die weitere Dienstprüfung als Rabbiner ... wirklich
abgelegt« hatte12;

- bei der Einführung einer neuen Synagogen-Ordnung im Jahre 1839'3, um die er sich drei
Jahre lang bemühen mußte;

- bei der Neuordnung von Bruderschaften und Vereinen14.

Seine reformerische Absicht wird auch deutlich in dem von ihm 1837 herausgegebenen
Israelitischen Samstagsblatt, das seine Gedanken verbreiten und seine Leser in seinem Sinne
bilden sollte. »Die Riesenschritte der Cultur«, schreibt er in der Ankündigung15 seines
Wochenblattes, welche unsere so lange verkannte Nation seit einem halben Jahrhunderte
machte, berechtigen uns zur schönen Hoffnung, daß die Ausbildung Israels durch den
wohlthätigen Einfluß der Zeit immer mehr gedeihen wird. Nur fehlt es noch an öffentlichen
Organen, welche die allgemeine Volksbildung leiten helfen; es mangeln noch solche Zeitschriften
, welche nicht nur das religiöse Judenthum wissenschaftlich behandeln, sondern auch auf die
Cultur der Nation im Geiste der Zeit zu wirken suchen. Um diesem Bedürfnisse einiger Maßen
abzuhelfen, wird gegenwärtiges Blatt herausgegeben, das nicht nur den Israeliten, sondern
auch den gebildeten Christen eine willkommene Erscheinung seyn dürfte. Es erschienen
13 Nummern, dann stellte Mayer das Erscheinen ein, »da nunmehr Dr. Phillippson's Allgemeine
Zeitung des Judenthums wöchentlich dreimal erscheint«16 .

Seine Intention wurde kritisch hinterfragt, und er mußte herbe Kritik einstecken. In einem
Leserbrief im »Verordnungs- und Intelligenz-Blatt für das Fürstenthum Hohcnzollern-
Hechingen« hieß es: Zu Hechingen erscheint seit dem 22. April l. J.v ein israelitisches Samstags
-Blatt. Im Vorwort desselben sagt der Redakteur, Herr Rabbiner Dr. Maier, neben Anderem
: Die Materialien werden ohne Vorliebe wie ohne Vorurtheil behandelt werden; und gleich
die zweite Nummer erzählt, unter der Rubrik: »Altes und Neues«: Eine fein gebildet sein wollende
Tochter Israels ließ sich neulich taufen, um einen Mann zu erhalten. Diese Nachricht

10 Übereinkunft der Deputierten der israelischen Gemeinde (Wolf Uri, Raphael Wolf, M. Jacob Weil, Simon
Höchstädter, Abraham Bacher) mit Dr. Samuel Mayer vom 27. September 1834. - Lagerort einer Abschrift
: St AS Ho 235 I-X Nr. 1230. Acta betreffend Personalien des Rabbiners Dr. Mayer, Hechingen.

11 Schul-Ordnung für die israelitische Gemeinde in Hechingen. Hechingen 1836.

12 Seine Ernennung wurde in der Ausgabe Nro. 27 am Samstag, 7. Juli 1838, im Verordnungs- und Intelligenzblatt
für das Fürstenthum Hohenzollern-Hechingen, S. 189, amtlich bekanntgemacht.

13 Verordnungs- und Intelligenz-Blatt für das Fürstenthum Hohenzollern-Hechingen. Nr. 15. 13. April
1839, S.61.

14 Samuel Mayer: Geschichte der Israeliten in Hohenzollern-Hechingen unter IV. Von den Bruderschaften
. In: Der Orient. Berichte, Studien und Kritiken für jüdische Geschichte und Literatur. Leipzig
1844. Sp. 570 ff. - Siehe hierzu auch: Otto Werner: Jüdische Bruderschaften und Vereine in Hechingen.
In: Hohenzollerische Heimat, 1982, S. 11-15 und 20-22.

15 »Ankündigung. Am Samstag, den 22. April 1. J., wird zum ersten Male erscheinen: Israelitischer Merkur
. Ein Samstagsblatt. Herausgegeben von Dr. S. Mayer. Rabbiner. Motto: Ich wünschte, daß das ganze
Volk des Herrn Propheten würden, daß nämlich der Herr seinen Geist auf sie legte. Moses IV. 11.29.«

16 Anzeige. In: Israelitisches Wochenblatt. Nr. 13. Hechingen, den 15. Juli. 1837. S. 52. Hohenzollerische
Heimatbücherei Hechingen, R. 1.

17 laufenden Jahres.

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