Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
34(120).1998
Seite: 137
(PDF, 85 MB)
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Dr. Samuel Mayer und die Hohenzollern

Stande gemäßen Rang bewerben weil er sich nicht dementsprechend führen könne, so daß er
sich allein von allen öffentlichen Dienern bey Hoffestlichkeiten ... ausgescbloßen und zurückgesetzt
fühle; vermöge er es nicht mehr, Bücher und Zeitschriften, die doch zu seiner zeitgemäßen
Berufsausbildung unerläßlich seien, anzuschaffen, da er die Jahresrechnungen nicht
mehr bezahlen könne und sogar von zwei Buchhandlungen eingeklagt werde; weshalb er, von
der theologischen Welt wie abgeschlossen, von den Fortschritten ihrer Wissenschaft und Literatur
kaum mehr etwas erfahre. Nachdem er am 5. September 1843 von seiner ersten Frau geschieden
worden war, verheiratete er sich am 15. Oktober 1844 in Hechingen mit der Witwe
Nanette Bloch geb. Lindmann31. 184 5 32 wurde der Sohn Sigmund33 geboren. 1848 bemerkte
er in einer Eingabe an die fürstliche Landesregierung um Normirung einer Entschädigung für
seine Emolumente34, er habe eine zahlreiche Familie zu ernähren, seine Kinder würden täglich
größer und hätten mehr Bedürfnisse für Schulgelder, Bücher etc. für die Realschule, er habe
sein ganzes Vermögen, das nicht unbedeutend gewesen sei, auf die Ausbildung seiner Berufswissenschaften
verwandt35. 18 4 936 wurde die Tochter Delzel/Thekla geboren37. So sann er
nach einem Ausweg: Er ergriff auch noch einen zweiten Beruf, den eines Rechtsanwalts. Der
Gemeindevorstand dazu (1873): Es war ihm angeblich einzig und allein darum zu thun, seine
aus 8 Köpfen bestehende Familie anständig durchzubringen, ohne dieserhalb der so stark in
Anspruch genommenen Gemeinde weiter lästig fallen zu müssen™.

Leben und Wirken des Rabbiners Dr. Samuel Mayer hat Manuel Werner schon ausführlich
dargestellt39. Sein Verhältnis zu den Hohenzollern, zum Fürstenhaus Hohenzollern-Hechin-
gen wie zum Königshaus Preußen, soll hier anhand von literarischen Zeugnissen, Gedichten
und Reden Mayers näher beleutet werden.

1. FÜRST FRIEDRICH HERMANN OTTO

VON HOHENZOLLERN-HECHINGEN (1810-1838)

Am 4. November 1835 hatte der junge Rabbiner eine »Festrede bei der gottesdienstlichen Feier
des 25jährigen Regierungs-Jubiläums Sr. Hochfürstlichen Durchlaucht des regierenden Fürsten
zu Hohenzollern-Hechingen, Friedrich Hermann Otto,... in der Synagoge zu Hechingen«
zu dem Thema »Israels Vergangenheit und Gegenwart« gehalten, die leider nicht erhalten ist40.
1838 erschien das Gedicht

31 Wie Anm. 25 Nr. 57.

32 Am 18.09.

33 Sigmund starb am 01.05.1909 in Trier.

34 Nebeneinkünfte.

35 Eingabe vom 10. Juli 1848. - Wie Anm. 19.

36 Am 11.02.

37 In dem Verzeichnis »Heimathberechtigte der Israelitischen Gemeinde Hechingen & Friedrichstraße.
Aufgenommen im Jahr 1853. bis zum 9. Aug 53.« sind aufgeführt: Rabbiner Sr. Samuel Mayer (Alter:
44 J.), seine Ehefrau Nannette (43), die Kinder Adolph (15), Elise (14), Sigmund (7) und Tekla (5). Stadtarchiv
Hechingen. Akten. Erste Registraturschicht. Reg.-Nr. 91.

38 Schreiben des Vorstands der israelitischen Gemeinde Hechingen vom 18. März 1873 »um ... Beseitigung
der Doppelstellung des Dr. Mayer... als Rabbiner... und als Rechtsanwalt« an den Minister des (u. a.)
geistlichen Unterrichts, Dr. Falk, in Berlin. - Wie Anm. 19.

39 Manuel Werner: Die Juden in Hechingen als religiöse Gemeinde. Teil 2. In: Zeitschrift für Hohen-
zollerische Geschichte 21 (1985), S. 59-75.

40 Laut einer Ankündigung im Wochenblatt für das Fürstenthum Hohenzollern-Hechingen. Sechster
Jahrgang. Nro. 48. Samstag den 28,.Novbr. 1835, S. 214, war sie in der Hofbuchhandlung zum Preis von
6 Kreuzern zu erwerben.

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