Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
34(120).1998
Seite: 309
(PDF, 85 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1998/0323
JÜRGEN TREFFEISEN

Das Staatsarchiv Sigmaringen

als Archiv des Landes Württemberg-Hohenzollern (1945-1952)

1. KONSTITUIERUNG ALS MINISTERIALARCHIV
DES LANDES WÜRTTEMBERG-HOHENZOLLERN

Im September 1944 begann für das Staatsarchiv Sigmaringen eine 1 '/2-jährige Zeit völliger Ungewißheit
über die weitere Zukunft1. Zunächst wurden die Archivräume im Gebäude der
Karlstraße 32 am 14. September 19442 für die Deutsche Botschaft bei der in Sigmaringen residierenden
französischen Regierung des Marschalls Petain beschlagnahmt3. Ein Teil der Archivalien
lagerte man im Oktober 1944 zusammen mit der Dienstbibliothek nach Haigerloch und
Beuron aus. Die übrigen Archivalien wurden in der Hedinger Str. 8 zusammengerückt. Am
4. November 1944 wurde das Staatsarchiv offiziell geschlossen und der verbliebene Archivangestellte
Schaffner - Archivleiter Dr. Franz Herberhold war bereits eingezogen worden - nach
Wiesbaden abgeordnet. Obwohl die Geschäfte des Staatsarchivs von Wiesbaden aus geführt
wurden, konnte Schaffner Ende 1944 sowie Anfang 1945 längere Zeit im Auslagerungsort
Haigerloch seinen Dienst versehen. Nach seiner Rückkehr nach Sigmaringen lieferte Schaffner
dem Präsidenten in Hohenzollern, dem Nachfolger des preußischen Regierungspräsidenten
, mit Datum 8. Juni 1945 einen Überblick über die bisherige Geschichte des Staatsarchivs4.
Hier werden auch die aktuellen Probleme thematisiert, insbesondere die prekäre räumliche
Situation. Das Wiederbeziehen der Diensträume in der Karlstraße wäre wohl möglich. Die
augenblicklich darin hausenden Russen sollen durch das Bureau de garnison entfernt werden.

1 Zur Geschichte des Staatsarchivs Sigmaringen sind bislang folgende Publikationen erschienen: Franz
Herberhold: Die Bildung der Sigmaringer Archive. Ein Beitrag zur Archivkunde des 19. Jahrhunderts. In:
Archivalische Zeitschrift 50/51 (1955), S. 71-90; Eugen Stemmler: Das Staatsarchiv Sigmaringen seit 1945.
Neue Probleme eines alten Archivs. In: Der Archivar 14 (1961), Sp. 349-356; Herbert Natale, Eugen
Stemmler, Rudolf Seigel: Hundert Jahre Staatsarchiv und Fürstliches Archiv Sigmaringen. In: ZHG 1
(1965), S. 241-253; Wilfried Schöntag: Das Werden eines Staatsarchivs. Grundzüge der Geschichte des
Staatsarchivs Sigmaringen. In: Quellen unserer Geschichte. Historische Schätze im Staatsarchiv Sigmaringen
. Ausstellungsverzeichnis zur Ausstellung im Staatsarchiv Sigmaringen vom 18. Oktober bis 28. November
1980. Sigmaringen 1980, S. 5-12; Ders.: Vom Schatzarchiv zum Staatsarchiv. Das Werdendes Staatsarchivs
Sigmaringen. In: Beiträge zur Landeskunde. Regelmäßige Beilage zum Staatsanzeiger für Baden-
Württemberg 1981. Nr. 2., S. 1-8; Staatsarchiv Sigmaringen. Geschichte - Bestände - Aufgaben. Hg. vom
Staatsarchiv Sigmaringen. Bearb. von Albrecht Ernst. Sigmaringen 1994; Maren Kuhn-Rehfus: Geschichte
und Aufgaben des Staatsarchivs Sigmaringen. In: ZHG 30/31 (1994/95), S. 361-372. Herrn Prof.
Dr. Wilfried Schöntag, Präsident der Landesarchivdirektion und von 1979 bis 1992 Leiter des Staatsarchivs
Sigmaringen, danke ich für die Überlassung seiner Exzerpte zur Geschichte des Staatsarchivs.

2 Staatsarchiv Sigmaringen (= St AS) Wü 80 Nr. 398 (12. Juli 1946).

3 Zum Staatsarchiv in der Nachkriegszeit siehe vor allem Stemmler, Staatsarchiv (wie Anm.l); Zur
Vichy-Regierung in Sigmaringen siehe Otto H. Becker: Ici la France - Die Vichy-Regierung in Sigmaringen
1944/45. In: Hohenzollern. Hg. von Fritz Kallenberg. Stuttgart 1996, S. 428-446.

4 StASWüll9T2Nr.255 (8.Junil945).

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