Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
34(120).1998
Seite: 332
(PDF, 85 MB)
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Neues Schrifttum

Was an Darstellung in Buchform möglich ist, das tut die Veröffentlichung durch das fast
verschwenderische Angebot an Plänen und Bauzeichnungen und auch mit zusätzlichen
Abbildungen, die der beigegebene Schuber enthält, und die man so bei der Lektüre neben das
Buch legen und studieren kann.

Wie aber auch scheinbare Kleinigkeiten, ja selbst der mutwillige Verstoß gegen Grundregeln
des Denkmalschutzes zur geschätzten Geschichtsquelle werden können, zeigt der Archivar
Hermann Ehmer, wenn er als Ersatz für fehlende Schülerlisten die Schnitzeleien der Klosterschüler
im Chorgestühl entdeckt, auswertet und abbildet (S. 74-78).

Jeder geschichts- und kunstinteressierte Leser wird in diesem »Kompendium zur Kulturgeschichte
dieses Klosters« (so Prof. Dr. Dieter Planck im Vorwort, S. 13) nicht nur auf dem
Gebiet, das ihm naheliegt, sondern durch die Querverbindungen, die sich ergeben, weit darüber
hinaus, Kenntnis-Erweiterung und Anregung oder auch Bestätigung finden, vielleicht in
seltenen Fällen auch einmal eine Unstimmigkeit zwischen den einzelnen Informationen entdecken
und aufklären. So kann es etwa reizvoll sein, durch den Heraldiker, Harald Drös, auf
die Entsprechung zwischen einem Abtssiegel und einem Motiv der Deckenmalerei hingewiesen
zu werden (S. 49 und Anm. 57). Dann aber erinnert an anderer Stelle der Hinweis des
Kunsthistorikers Johannes Wilhelm in seinem Aufsatz über die »Maulbronner Wandmalerei«
daran, dal? Wilhelm Fraenger die dort tradierte Zuschreibung der Ausmalung an Jörg Ratgeb
schon vor vielen Jahren »in das Reich der Legenden verweisen« mußte (S. 455).

Insgesamt überwältigt an dieser Sammlung die Fülle an Funden und Ergebnissen, aber es
überrascht auch, wieviele Probleme in jahrzehntelanger Forschungstätigkeit noch nicht geklärt
, noch nicht erledigt worden sind, wie viele Fragen offen bleiben.

Haigerloch Hans Albrecht Oehler

Peter Conradin von Planta: Adel, Deutscher Orden und Königtum im Elsaß des 13. Jahrhunderts
unter Berücksichtigung der Johanniter. - Frankfurt a. M.: Peter Lang 1997. 332 S.
(Freiburger Beiträge zur mittelalterlichen Geschichte 8)

In der vorliegenden Arbeit, einer von Hubert Mordek betreuten Freiburger Dissertation, vereinigt
Peter Conradin von Planta zwei interessante Fragestellungen zur Geschichte des Deutschen
Ordens in den ersten anderthalb Jahrhunderten des Bestehens. Zum einen fragt er, wie der
Deutsche Orden als geistliche Institution die weltliche Vogtei über seine Ordenshäuser geregelt
hatte, zum anderen untersucht er das Verhältnis des regionalen Adels zu den Ordenshäusern.
Das Untersuchungsgebiet des Verfassers ist das Elsaß mit den Deutschordenskommenden Gebweiler
, Kaisersberg, Mülhausen (zur Entstehungsgeschichte dieser Kommende kann er Irrtümer
in der älteren Literatur korrigieren), Rufach, Straßburg, Andlau, Dahn und Weißenburg. In der
Verwaltungsgliederung des Deutschen Ordens war das Elsaß keine Einheit: die Kommende
Dahn war Teil der Bailei Lothringen, die Kommende Weißenburg war unmittelbar dem Deutschmeister
unterstellt, die übrigen Kommenden gehörten zur Bailei Elsaß-Burgund, der auch
Kommenden in der heutigen Schweiz (Basel, Hitzkirch, Könitz und Sumiswald) und im südlichen
Baden-Württemberg (Altshausen, Beuggen, Freiburg und Mainau) zugeordnet waren.

Die Regelung der Vogteifrage bei den Deutschordenshäusern wird mit den Zisterzienserklöstern
verglichen, die ebenfalls anstelle der adligen Stiftervogtei unter der »Defensio« des
Königs standen. Daneben konnten jedoch einzelne Kommenden - wie an den Beispielen
Hitzkirch und Ellingen in Franken gezeigt wird - durchaus einen adligen Vogt haben.

Um Aussagen über das Verhältnis des regionalen Adels zu den Ordenshäusern machen zu
können, untersucht der Verfasser zum einen die Schenkungen einzelner Adligen an bestimmte

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