Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
34(120).1998
Seite: 359
(PDF, 85 MB)
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  (z. B.: IV, 145, xii)



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Besprechungen

Haupttext entgehen können. In der vorliegenden Form aber sind bei detaillierter Lektüre
beide Bände parallel zu lesen.

Der Anspruch Irions, eine Lücke in der Untersuchung württembergischer katholischer
Mädchenbildung zu schließen (S. 7), ist im Hinblick auf den speziellen Gegenstand der
Ordens- beziehungsweise durch geistliche Lehrerinnen geprägten Schulen durchaus eingelöst
worden. Offen bleibt allerdings weiterhin die Frage, wie es denn eigentlich um die katholische
Mädchenbildung bestellt war, soweit sie in das staatliche Schulsystem integriert war oder vielleicht
auch als Privatschule eine unmittelbare Konkurrenz darstellte. Auch macht die ausschließliche
Beschränkung auf die Sießener Kongregation neugierig darauf, wie sich zum Beispiel
das Engagement anderer Kongregationen von diesem konkreten Beispiel unterschied.
Die Beschränkung auf die Sießener Schulschwestern geht so weit, daß wir einerseits zwar
erfahren, daß es drei »vergleichbare Frauen-Kongregationen in Württemberg« gab (S. 192),
andererseits aber nicht, um welche beiden anderen es sich denn handelt. Hier wäre ein Blick
zur »Konkurrenz« (?) angebracht gewesen.

Aus hohenzollerischer Sicht bedauerlich ist die Nicht-Berücksichtigung des preußischen
Regierungsbezirkes Sigmaringen, in dem die Sießener Franziskanerinnen - damit immerhin
über die württembergischen Landesgrenzen hinausgehend - an vier Elementarschulen (Inzig-
kofen, Laiz, Krauchenwies, Steinhilben) tätig waren. Die Schule in Inzigkofen findet eine kurze
Erwähnung (S. 118), das Faktum der erzwungenen Schließung dieser Schulen im Kulturkampf
wird kurz erwähnt (S. 154, Bd. II, S. 5 B 9). Der Rezensent bedauert dies um so mehr,
als Irion offensichtlich sein Aufsatz in der ZHG 116 (1993), S. 149ff. über »Schulorden in Ho-
henzollern 1850-1875« nicht bekannt war. Auch muß er Irions Bemerkung über das Fehlen
vergleichender Darstellungen mit anderen Schulorden im deutschen Sprach rau m mit einem
Hinweis auf eine eigene Arbeit über »Schulorden im Rheinland 1815-1875« (Köln 1987) korrigieren
(dort weitere Literatur).

Als sehr nachteilig für eine durchgehende Lektüre erweist sich die sehr kleine Schriftgröße
und der minimale Zeilenabstand, der eine rasche Ermüdung der Augen geradezu provoziert.
Dies ist in diesem Fall um so überflüssiger, als die Arbeit offensichtlich aus einem Textverarbeitungsprogramm
heraus ausgedruckt wurde und eine entsprechende Umstellung der Voreinstellungen
völlig problemlos gewesen sein dürfte. Unglücklich ist Irions Formulierung
S. 148, die Diözese Rottenburg gehöre in den »Bereich« des Freiburger Erzbischofs; gemeint
ist wohl die Oberrheinische Kirchenprovinz, darüber hinaus dürfte die Denkschrift von Vica-
ris primär für die deutlich von Württemberg geschiedenen kirchenpolitischen Verhältnisse in
Baden (Erzbistum Freiburg) Bedeutung gehabt haben.

Das Engagement tätiger religiöser Genossenschaften historisch auszuarbeiten, seien sie
nun caritativ oder erziehend orientiert, bedarf keiner Rechtfertigung. Zumal auf dem Hintergrund
des dramatischen Mitgliederschwundes seit den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts ist es
wichtig, die große und auch prägende Rolle, die sie in vergangenen Jahrzehnten in ihrem
jeweiligen Umfeld gehabt haben, zu dokumentieren. Bezüglich jener der Sießener Schulschwestern
im Königreich Württemberg ist dies von Irion geleistet worden.

Köln Wolfgang Schaffer

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