Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
34(120).1998
Seite: 360
(PDF, 85 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1998/0374
Neues Schrifttum

Wilhelm Heinz Schröder: Sozialdemokratische Parlamentarier in den deutschen Reichs- und
Landtagen 1867-1933. Biographien - Chronik - Wahldokumentation. Ein Handbuch.
Düsseldorf: Droste 1995. 1097 S. (Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und
der politischen Parteien, 7)

Im Jahre 1986 publizierte Wilhelm Heinz Schröder im gleichen Verlag wie das hier zu rezensierende
Werk ein Handbuch der sozialdemokratischen Reichstagskandidaten 1898-1918.
Diese Arbeit, die neben den »erfolgreichen« Mitgliedern des Reichstags aus den Reihen der
Sozialdemokratie auch diejenigen aufführte, die trotz mehrfacher Kandidatur in verschiedenen
Wahlkreisen stets nicht zum Zuge kamen (wie in Württemberg der führende Agitator Georg
Bronnenmayer), war ein wichtiger Meilenstein auf dem Sektor der Parteien- und Parlamentarismusforschung
. Genauere Zuordnungen der aufgeführten Persönlichkeiten wurden
durch das Aufzeigen von Querverbindungen der Biographien erleichtert, in nicht wenigen
Fällen überhaupt erst möglich. Konsequenterweise wurde gleichzeitig ein größeres Projekt in
Angriff genommen, das den ehrgeizigen Versuch unternahm, alle in deutschen Parlamenten
seit 1867 (bis 1933) vertretenen sozialdemokratischen Abgeordneten in einem Handbuch mit
ihren Biographien zusammenzuführen.

Erarbeitet wurde das voluminöse Handbuch in seinen Grundlagen am Lehrstuhl für
Neuere Geschichte an der TU Berlin, abgeschlossen wurde es nach Ablauf der Förderung
durch die deutsche Forschungsgemeinschaft beim Zentrum für Historische Sozialforschung
der Universität Köln, wo eine enge Kooperation mit dem Forschungsprojekt BIORAB
(federführend Professor Dr. Heinrich Best), das ein dreibändiges Handbuch der Abgeordneten
der Deutschen Nationalparlamente 1848-1933 in Bearbeitung hat, dessen erster Band über
die Abgeordneten der Frankfurter Nationalversammlung 1848/49, ebenfalls im gleichen
Verlag, 1996 erschienen ist. Im Vorwort verweist Schröder darauf, daß vielfach trotz der Auswertung
der Quellenbestände in den Partei- und Staatlichen Archiven biographische Informationen
nur noch über die schriftliche oder mündliche Befragung von Familienangehörigen
oder Zeitzeugen zu gewinnen waren. Die 2427 Einzelbiographien stellen Abgeordnete vor, die
in der Zeit von 1867 (Wahl zum Konstituierenden Reichstag des Norddeutschen Bundes) bis
zum Sommer 1933 (Verbot der Mandatsausübung für Sozialdemokraten im Reichsgebiet)
beziehungsweise bis 1938 (Verbot der Mandatausübung für Sozialdemokraten in der freien
Stadt Danzig) ein parlamentarisches Mandat im Reichstag oder in einem der Landtage ausübten
. Dabei wurden alle Abgeordneten berücksichtigt, die während ihrer Tätigkeit im Parlament
zumindest zeitweise dem Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein (1863-1875), dem
Lassalle'schen Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein (1867-1872), der Sächsischen Volkspartei
(1866-1869), der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (1869-1875), der Sozialistischen
Arbeiterpartei Deutschlands (1875-1890), der SPD 1890-1917 und 1922-1933 beziehungsweise
der Mehrheitssozialdemokratischen Partei (1917-1922) oder der Unabhängigen Sozialdemokratischen
Partei (1917-1922) angehört haben.

Einer ausführlichen Einleitung, in der die Quellen- und Literaturlage beleuchtet wird, folgen
detaillierte Hinweise zum Aufbau der Biographien und zu ihrer Erschließung durch die
Register im Anhang, wo die Abgeordneten sich nach Geburts- und Sterbeorten, Haupttätigkeitsorten
, Gewerkschafts-, Krankenkassen-, Genossenschafts- und Parteifunktionen, Funktionen
in der Parteipublizistik, in Politik, Verwaltung und Verbandswesen (Minister, Landräte
, Oberbürgermeister) weiter »aufgeschlüsselt« finden. Die umfassende Chronik (S. 95-340)
erläutert jede reichsweit und in den Ländern und Stadtstaaten im Untersuchungszeitraum
erfolgte Wahl und liefert wertvolles statistisches Material zur sozialen Zusammensetzung der
jeweiligen SPD-Fraktionen. Außerdem wird jede Änderung des Wahlrechts erläutert und
seinen Auswirkungen nachgespürt. Für die Zeit nach 1918 wird natürlich auch auf die Beteiligung
von SPD und USPD an den Regierungen Bezug genommen. So erweist sich schon dieser
Teil allein aufgrund seiner wissenschaftlichen Präzision und der Fülle der Informationen als

360


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1998/0374