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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1999/0118
Fritz Kallenberg

trotz der Einwände seiner Bürokratie besonders gehätschelt als die Wiege seines Geschlechts,
stand Hohenzollern bei der Entstehung des kleindeutschen Nationalstaats immer auf der
Siegerseite. Nach der Reichsgründung prägte die rein dynastische Definition als »Kaiserstammland
« das Selbstverständnis der Bewohner wesentlich mit.

Bei den abschließenden Thesen wäre mir ein Hinweis auf die deutsche Nationalbewegung
, die mit der Forderung eines einheitlichen deutschen Staates ein wesentliches Movens
der ganzen Revolution war, lieb gewesen, zumal sie auch in Zekoms neuen Elementen unerwähnt
bleibt. Gewiß stehen in beiden Fürstentümern die Probleme der eigenen politischen
und sozialen Verfassung im Vordergrund, aber doch von Anfang an begleitet und beflügelt
von der Forderung der nationalen Einheit und Freiheit für das ganze Vaterland. Wie stark die
Nation als eine »säkularisierte Glücksverheißung« {Dieter Langewiescbe) damals die Gemüter
beherrschte, kommt in dem für einen Priester schon fast frivolen Bekenntnis Josef
Sprißlers zum Ausdruck, er habe den feierlichen Einzug der Abgeordneten der deutschen
Nationalversammlung in die Frankfurter Paulskirche am 18. Mai 1848 als den »größten Augenblick
« seines Lebens empfunden. Es gibt übrigens keinen Grund daran zu zweifeln, daß
die vielen pathetischen Äußerungen Karl Antons über das hohe politische Ziel der nationalen
Einigung, zumal nach der Entscheidung für die kleindeutsche Lösung unter preußischer
Führung, auch Ausdruck seiner Überzeugung waren, so daß er seinen Souveränitätsverzicht
begründen konnte als »einen Schritt vorwärts auf der Bahn zur Einheit, zur Größe, zur
Macht Deutschlands«.

Die Revolution in Hohenzollern ist ein integraler Teil der deutschen Revolution von
1848/49. In ihren Folgen ist sie ein singuläres Ereignis.

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