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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1999/0119
HANS-DIETER LEHMANN

Eine Randbemerkung zu den frühen Grafen von Zollern

Zu Frühzeit von Herrschaft und Haus der Zollern hat vor kurzem Wilfried Schöntag eine
umfangreiche Untersuchung vorgelegt1. Er hat sich dabei auch mit genealogischen Fragen
befaßt und eine Stammtafel aufgestellt, welche in einigen Punkten von der bislang in der Zol-
lernforschung gängigen abweicht2. Ohne Abweichung allerdings orientiert er sich für die erste
besser bekannte Generation des Hauses an der Sayn'schen Genealogie3.

Hier erscheint ein kleiner Nachtrag zu dieser Sayn'schen Genealogie angebracht, weil sich
hierzulande in der Zollernforschung sichtlich noch nicht herumgesprochen hat, was die
Schweizer Forschung schon zu Beginn dieses Jahrhunderts erkannt hat: die Identität eines
»Grafen Werner«, eines Schwiegersohns des ersten Grafen von Zollern4. Die Sayn'sche Genealogie
gibt für die verheirateten Töchter des Friedrich I. von Zollern nur deren Ehemänner
an: den Pfalzgrafen Hugo I. von Tübingen und einen sonst nicht näher bezeichneten Grafen
Werner. Auch Schöntag läßt in seiner Tafel offen, um wen es sich hier gehandelt haben könnte
. Der Unbekannte begegnet a. 1120, 1124 und 1154 als »comes de Hohenberc«, a. 1130 als
»comes de Dirstein«, d.h. benannt nach Burgen in seinem Besitz. Mit diesen Burgen sind allerdings
weder Hohenberg noch Tierstein auf der Schwäbischen Alb, sondern Tierstein und
Alt-Homberg im Schweizer Jura gemeint.

Walther Merz gibt eine Übersicht über die Grafen von Alt-Homberg und Tierstein (Auszug
siehe folgende Seite)5.

Die Identifizierung des unbekannten Grafen Werner gelang allein auf Grund des Namens
»Friedrich« bei dessen Kindern. Der Name Friedrich taucht sonst in diesem Haus nicht
mehr auf.

Eine nur aus späten Quellen als Äbtissin im Kloster Olsberg bezeugte Kunigunde hat
Walther Merz in seiner Tafel als eine Schwester des Wernher I. eingeordnet. Von den angege-

1 Wilfried Schöntag: Die Herrschaftsbildung der Grafen von Zollern vom 12. bis zur Mitte des
16. Jahrhunderts. In: ZHG 32 (1996), S. 167-228 mit Familientafel S. 180.

2 Julius Grossmann, Ernst Berner, Georg Schuster, Karl Theodor Zingeler: Genealogie des
Gesamthauses Hohenzollern. Berlin 1905, S. 526, Stammtafel II.

3 Ebd., S. 137ff; vgl. Rudolf Seigel: Die Entstehung der schwäbischen und fränkischen Linie des
Hauses Hohenzollern. Ein Beitrag zur Genealogie und zum Hausrecht der älteren Zollern. In: ZHG 5
(1969), S. 9^*4, bes. S. 20ff.

4 Genealogisches Handbuch zur Schweizer Geschichte. Bd. I (Zürich 1900), S. 129ff.

5 Walther Merz: Die Burgen des Sisgaus. Bd. II (Aarau 1910), S. 88, Stammtafel 5. Ein Hinweis auf die
Ergebnisse der Schweizer Forschung findet sich eingeheftet im Exemplar der Genealogie des Gesamthauses
Hohenzollern (wie Anm. 2), welches 1954 aus der Stiftung Dr. E. Senn in die Hohenzollerische
Heimatbücherei Hechingen kam, in Form eines Schreibens des Aargauischen Staatsarchivs vom 16. 1.
1939.

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