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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1999/0125
Der Kreuzweg von St. Luzen in Hechingen. Ein Bilderzyklus des 18. Jahrhunderts

1. Jesus an der Martersäule.

2. Jesus vor dem Hohenpriester.

3. Jesus von zwei Soldaten geschlagen.

4. Jesus fällt.

5. Jesus begegnet Veronika?

6. Jesus von zwei Soldaten geschlagen

7. Jesus begegnet Maria?

8. -leer-

9. Jesus begegnet den Frauen von Jerusalem.

10. Jesus fällt.

11. EcceHomo

12. Kleiderberaubung und Annagelung ans Kreuz.

13. -?-

14. Beweinung16.

Die Bildwerke können stilistisch in vier unterschiedliche Gruppen eingeteilt werden.

Die Tonplastiken stellen heute ihre keramische Materialhaut zur Schau. Quellenaussagen
machen aber glaubhaft, daß sie im 18. und 19. Jahrhundert farbig gefaßt wareri7. Bis zu welchem
Zeitpunkt die Fassungen unterhalten und erneuert wurden, ist unklar. Die photographische
Aufnahme des Bildstocks bei der Kapelle von 1917 zeigt noch eine polychrome Fassung
des darin untergebrachten Reliefs; es war damals auch die Rede davon, daß die Bildwerke
»infolge einer vielfachen Erneuerung des Anstrichs stark entstellt sind18«. Die negative
Einstellung zur farbigen Fassung, die hier anklingt, war die spätere Ursache dafür, daß sie,
wann auch immer, abgenommen worden ist.

Walter Genzmer übernahm 1939 dasselbe Motiv in sein Inventar (s. Abb. 307); das Bildwerk
trug auch damals noch seine Fassung. Die Nische allerdings war gegenüber ihrem Zustand
von 1917 verändert. Der Sternchenschmuck auf dunklem Grund war in der Zwischenzeit
verschwunden.

Die Holzskulpturen und Reliefs sind heute in einem terrakottafarbenen Ton gestrichen,
um sie den rohen Tonplastiken farblich anzupassen.

Wie schon erwähnt wurde, sind die meisten rundplastischen Werke, gleich ob aus Ton
oder aus Holz, beschädigt.

Pflege und Unterhalt des Kreuzwegs wurde in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts bis
in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts mit finanziellen Mitteln des Kreuzweg-Fonds bestritten
. Die Rechnungen darüber sind die einzigen greifbaren Quellen zur älteren Geschichte
des Kreuzwegs. Über die gewiß sehr einschneidende Zäsur der Säkularisierung des Klosters
hinweg finden sich in den Ausgaberechnungen zu diesem Fond laufend Hinweise auf eine
pflegliche Behandlung der Kunstwerke. Deutlich wird aber auch, daß der finanzielle Spielraum
dafür nicht sehr groß war, zumal dem Fonds wohl durch eine unglückliche Transaktion
des Pflegers zu Anfang des 19. Jahrhunderts die bedeutende Kapitalsumme von eintausendzweihundert
Gulden verlorengegangen war; dennoch war man in der Lage, 1821 das Häus-

16 Der Verfasser erarbeitet im Auftrag des Landesdenkmalamtes, Außenstelle Tübingen, ein Aufstellungskonzept
, das die Mängel behebt.

17 StA Sigmaringen, Dep. 39, DH 1, R 78 Nr. 216, Rechnungen des Fonds des hl. Kreuzwegs, Ausgaben
1767-1768 bis 1811-1812; Ständige Ausgaben für Ol und Pigmente sowie Malerlöhne.

18 Wilhelm Friedrich Laur: Der Kreuzweg zu St. Luzen bei Hechingen. In: Schwäbisches Heimatbuch
, 1917. Hg. v. Bund für Heimatschutz in Württemberg und Hohenzollern. Stuttgart 1917. S. 91 u.
Abb.l.

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