Freiburger historische Bestände - digital

Heinrich Bücheler

mal. Am schmerzlichsten war wohl für ihn die Umgestaltung der Gorheimer Klosterkirche
und die Entfernung seiner großen Herz Jesu-Statue33.

Vielleicht hat Franz X. Marmon in einer Art von Altersschwermut die Dinge aber auch
düsterer gesehen als sie waren. In ganz Südwestdeutschland und wohl auch noch in der
Schweiz, mit Sicherheit aber in Hohenzollern, gibt es noch immer viele Marmon-Altäre und
andere sakrale Kunstwerke. »Zumeist haben sie in den letzten Jahren eine liebevolle Erneuerung
erfahren, so daß sie für Dauer gerettet erscheinen«34. Die Renovierung geschieht oft an
demselben Ort, an dem sie irgendwann im 20. oder 19. Jahrhundert entstanden sind: in der
Gorheimer Straße in Sigmaringen, wo Restaurator Ernst Lorch in stilvoll gepflegten Ateliers
aus der Gründerzeit die große Tradition der »Werkstätte für christliche Kunst« weiterführt.

Franz X. Marmon starb im 85. Lebensjahr am Sonntag, 1. Dezember 1963. Am folgenden
Dienstag, 3. Dezember 1963, schrieb die »Schwäbische Zeitung« in einem Nachruf:.Franz
Marmon ist tot. Aber in seinen Werken wird er weiterleben als ein Mann, dessen Arbeit mit
dazu beitrug, den guten Namen der Stadt Sigmaringen weit über die Kreisgrenzen hinaus bekannt
zu machen.

Diese Sätze gelten heute wie vor 37 Jahren. Am Ende eines Jahrhunderts und Jahrtausends
läßt sich nun aber auch dieses feststellen: Mit den Marmonts/Marmons kam vor rund 350
Jahren eine Familie aus Piemont/Savoyen nach Hohenzollern, die weit über die alten Landesgrenzen
hinaus Bleibendes geschaffen hat

33 Mündliche Mitteilung von Kunsterzieher und Kirchenmaler Berthold Kösel, Sigmaringen, vom 30. 1.
1998.

34 Wie Anm. 25.

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