Freiburger historische Bestände - digital

Besprechungen

1991 aus dem GLA an das Staatsarchiv Freiburg übergebenen Akten südbadischer Verwaltungsbehörden
und Gerichte mit den neuen Freiburger Signaturen vermerkt.

Es ist bekannt, daß gerade in Baden die revolutionären Ereignisse der Jahre 1848 und
1849 in der Bevölkerung einen breiten Rückhalt gehabt haben; bereits in den Jahren des
Vormärz hatte im Land eine weitflächige politische Sensibilisierung stattgefunden, die
schließlich auch viele Badener in irgendeiner Weise aktiv werden ließ. Durch den prosopo-
graphischen Zugriff auf der Grundlage der vorliegenden Daten aber läßt sich nunmehr in
erfreulich einfacher Weise in vielen Fällen feststellen, wie stark die Verankerung der revolutionären
Führungsschicht in der Bevölkerung war. Auf Grund der Raab'schen Arbeiten
konnten allein im Kontext der Revolutionsjahre 1848 und 1849 etwa 38.500 Personen namhaft
gemacht werden. Hier ist die lokale und regionale Forschung ausdrücklich zu Ergänzungen
aufgefordert.

Die Benutzbarkeit der Raab'schen Zettelkartei ist durch ihre Uberführung in eine Datenbank
erheblich erleichtert worden. Durch die Vernetzung der auf die Einzelpersonen
verteilten Fakten ist nunmehr eine zielgerichtete Suche und Auswertung nach spezifischen
Ordnungskriterien möglich, um so mehr, als im Zuge der Bearbeitung nicht nur eine Vereinheitlichung
, sondern auch ggf. Korrekturen und Ergänzungen gegenüber der Ausgangskartei
vorgenommen wurden. Von den etwa 38.000 o.g. Personen wurden die 5.000 Wichtigeren
in der vorliegenden Publikation veröffentlicht, die übrigen auf einer beiliegenden
CD-Rom erfaßt. Diese Auswahl erfolgte auf der Grundalge eines eigens entwickelten
Punktesystems im Hinblick auf politisches Engagement und öffentliche Funktionen in der
Revolutionszeit, doch behielt man sich gleichfalls Ausnahmen vor. Mit diesem sorgfältig
redigierten Werk steht zukünftig ein Ubersichtsmittel zur Verfügung, das über die Involvierung
Tausender Badener in die revolutionären Ereignisse von 1848/49 Auskunft gibt. Jedes
Biogramm enthält, soweit ermittelbar, neben den Angaben zu Herkunft, Familie, Beruf
eine detaillierte Beschreibung der Aktivitäten während der Revolution, jeweils mit Angaben
der Quelle. Da es sich um das Ergebnis systematischer Quellenauswertung - zudem
stark durch Prozeß- und Polizeiakten geprägt - zu einem speziellen Thema handelt, kann
man keine vollständigen Biogramme erwarten, wird sich aber in der Hoffnung, einen personenbezogenen
Zugang für weiterführende Studien auf lokaler oder regionaler Ebene zu
erhalten, nicht enttäuscht sehen. Gleichwohl ist es ein wenig zu bedauern, daß dem Buche
selbst ein Register fehlt, so daß z.B. eine Suche nach örtlichen Bezügen nicht möglich ist, es
sei denn, man kennt bestimmte Namen oder sieht es systematisch durch. Auf der Basis der
CD-Rom ist eine solche Suche allerdings möglich, doch wird nicht jeder Nutzer des Buches
diese Möglichkeit auch nutzen können.

Köln Wolfgang Schaffer

Hubert Krim: Die Kunst der Beuroner Schule. Wie ein Lichtblick vom Himmel. Beuron:
Beuroner Kunstverlag 1998.126 S., 121 farbige Abb.

Der Beuroner Kunstverlag erfüllt mit diesem schmalen Band einen Wunsch aller, die sich für
die Beuroner Kunst interessieren. Er legt einen Überblick über die Ursprünge und die Geschichte
der Beuroner Kunst vor, der den Weg wiederaufnimmt, den vor 15 Jahren Harald
Siebenmorgen mit seinem umfangreichen Werk über die Anfänge der »Beuroner Kunstschule
« bereitet hat, aber dann nicht weiter gegangen ist. Als Verfasser zeichnet Professor Hubert
Krins, der Leiter der Tübinger Außenstelle des Landesdenkmalamtes, in dessen Arbeitsbereich
Beuron gehört. Die denkmalpflegerische Seite des Gegenstandes ist für ihn ein Anlie-

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