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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2000/0053
Württemberg in Hohenzollem - zur Territorialpolitik der Grafen von Württemberg

staufischen Sache treu und sorgte so für ein Weiterleben der staufischen Hausgutverwaltung34
. Von den staufischen Dienstmannen scheinen nur die Fronhofen-Kö-
nigsegg, deren namengebende Burg Königsegg Lehen der Grüninger war, in engere
Beziehungen zu den Grüningern getreten zu sein35. Dagegen gab es mit den Schenken
von Schmalegg immer wieder territoriale Konflikte um angebliche Lehen und
um die Grafschaft im Allgäu. Diese Grafschaft hatte Hartmann 1243 unter politischem
Druck an den Stauferkaiser Friedrich II. verkaufen müssen und forderte sie
nun offensichtlich von den Schmaleggern als Sachwaltern des Reiches zurück36.

Besser sah es für Hartmann im mittleren Neckarraum aus, wo er trotz der Besitzteilung
mit seinen Vettern Eberhard und Ulrich von Württemberg ja ebenfalls über
ererbten Besitz verfügte. 1252 wurde er vom Gegenkönig mit der Stauferstadt
Markgröningen belehnt37. So versuchte er nun, um Markgröningen als Mittelpunkt
einen neuen Schwerpunkt seiner Herrschaft aufzubauen. Für die Zeitgenossen zeigte
sich dies nicht zuletzt daran, dass er die Markgröninger Stadtkirche nachhaltig
förderte: Wohl kurz nach 1252 ließ er die alte romanische Kirche abreißen und einen
Neubau im Stil der Frühgotik beginnen, in dem die Altäre in den 1260er Jahren
geweiht wurden; 1272 stiftete er hier - ebenso wie sein Sohn - eine Glocke und 1277
einen Altar samt Kaplaneipfründe, deren Inhaber gehalten sein sollte, zum Seelenheil
des Stifters und dessen Vor- und Nachfahren die Messe zu feiern; hier wurde er
1280 schließlich auch begraben38.

dass die Habsburger über die Grafen von Grüningen-Landau in den Besitz der Hauptburg auf
dem Bussen gelangt seien (Beschreibung des Oberamts Riedlingen [wie Anm. 14] S. 860). Es
ist deshalb naheliegend, dass die Grüninger die Burg in den 1250er Jahren usurpierten und sie
im Zuge der Revindikationspolitik Rudolfs von Habsburg wieder herausgeben mussten. -
Skeptisch zu der These Maurers Stefan Uhl: Die Burg auf dem Bussen und ihre Geschichte.
Bad Buchau 1998 (Landkreis Biberach - Geschichte und Kultur 1). S. 10-12.

34 Hofacker (wie Anm. 31) S. 100-104.

35 Württembergisches Urkundenbuch (wie Anm. 17) Bd. 6, 1894, S. 369/70 (Nr. 1977: 1268);
Württembergisches Urkundenbuch (wie Anm. 17) Bd. 7, 1900, S.49 (Nr. 2097: 1269) und
S. 75-77 (Nr. 2132: 1270). - Karl Otto Müller: Die Verzeichnisse über Lehen- und Dienstleute
der Grafen von Landau um 1300. In: ZWLG 11 (1952) S. 106-124, hier S. 118 und 119. -
Vgl. Horst Boxler: Die Herren von Entringen und die Frühgeschichte der Grafen zu Königsegg
. Bannholz 1993. S. 91-97.

36 Württembergisches Urkundenbuch (wie Anm. 17) Bd. 5, 1889, S. 151-154 (Nr. 1385-1388:
1256 Eschach) und S. 235-237 (Nr. 1469/70: 1258 Eschach); Württembergisches Urkundenbuch
(wie Anm. 17) Bd. 6, 1894, S. 190-192 (Nr. 1800/1: 1265 Gornhofen) und S. 228/9
(Nr. 1833: 1265 Allgäu). - Zu den Vorgängen um die Grafschaft Allgäu (Albgau) vgl. auch
Franz Ludwig Baumann: Geschichte des Allgäus. Bd. 1. Kempten [1883]. S. 277/8.

37 Römer (wie Anm. 18) S. 89. - Christoph Friedrich Stalin (wie Anm. 2) 2. Teil, 1847,
S. 483 und 497.

38 Werner Feil: Evang. Bartholomäus-Kirche Markgröningen. München und Zürich 1987
(Kleine Kunstführer 1655). S. 3. - Anneliese Seeliger-Zeiss und Hans Ulrich Schäfer:
Die Inschriften des Landkreises Ludwigsburg. Wiesbaden 1986 (Die Deutschen Inschriften
25). S. 6-11 (Nr. 6-9). - Württembergisches Urkundenbuch (wie Anm. 17) Bd. 8, 1903, S. 36/7
(Nr. 2689: 1277).

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