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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2000/0054
Volker Trugenberger

Indessen: Als Hartmann im Oktober 1280 starb, war er in seinen territorialpolitischen
Plänen gescheitert. Er war nicht mehr im Besitz Markgröningens, schlimmer
noch: Er starb in Gefangenschaft auf dem Hohenasperg. Nach langen Wirren in
Deutschland war 1273 Rudolf von Habsburg zum König gewählt worden. Dessen
erklärtes Ziel war es, Güter, die ehemals den Staufern und dem Reich gehört hatten,
aber nach 1246 entfremdet worden waren, zurückzugewinnen - auch mit Gewalt.
Von dieser so genannten Revindikationspolitik waren in Schwaben natürlich auch,
vielleicht sogar vor allem die Grafen von Württemberg und die Grafen von Grüningen
betroffen39. Nachdem Hartmann noch 1277 einen glänzenden Sieg über das königliche
Heer errungen hatte, war er im April 1280 in die Gefangenschaft von König
Rudolfs Schwager Albrecht von Hohenberg geraten. Markgröningen kam wieder
zum Reich beziehungsweise als Reichslehen an Albrecht von Hohenberg. Symbol
der neuen Herrschafts- und Machtverhältnisse war 1284 die Hochzeit, die der
Sieger, Graf Albrecht von Hohenberg, für seinen Sohn in Markgröningen ausrichtete
. Unter den Gästen war auch König Rudolf40.

Hartmanns Söhne, die Grafen von Landau, kämpften weiter. Namentlich Graf
Konrad von Landau unterstützte seinen Vetter Graf Eberhard I. von Württemberg
in dessen Auseinandersetzung mit Rudolf41. Doch auch Eberhard musste sich unterwerfen
. Die verlorenen Kämpfe und der Verlust Markgröningens brachte die
Landauer in wirtschaftliche Schwierigkeiten. Die Grafen von Landau verarmten
und sanken in den Niederadel herab42. Ihre letzten Lehen, die sie als Lehensherren
zu vergeben hatten, traten sie im zweiten Viertel des 14. Jahrhunderts an die Grafen
von Württemberg ab. Diese wurden damit die neuen Lehensherren für die wenigen
verbliebenen Lehensmänner der Grafen von Landau43. Die Nachkommen Ulrichs
von Württemberg hatten nämlich die territoriale Krise, die die Revindikationspolitik
Rudolfs von Habsburg auch ihnen bereitet hatte, besser als ihre Grüninger Vettern
von der oberen Donau überstanden.

39 Hofacker (wie Anm. 31) S. 106 und 130-139. - Thomas Martin: Die Städtepolitik Rudolfs
von Habsburg. Göttingen 1976 (Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts für Geschichte
44). S. 86/7 und 103. - Oswald Redlich: Rudolf von Habsburg. Das Deutsche Reich
nach dem Untergange des Alten Kaisertums. Innsbruck 1903. S. 208-211 und 554-562.

40 Römer (wie Anm. 18) S. 96-102. - Christoph Friedrich Stalin (wie Anm. 2) 3. Teil,
1856, S.36.

41 Das Haus Württemberg (wie Anm. 12) S. 53 s.v. Konrad (I.) (Sönke Lorenz). - Christoph
Friedrich Stalin (wie Anm. 2) 3. Teil, 1856, S. 54 . - Württembergisches Urkunden-
buch (wie Anm. 17) Bd. 9,1907, S. 104-106 (Nr. 3576: 1286).

42 Lorenz (wie Anm. 27) S. 48/9.

43 Mereb (wie Anm. 14) S. 52/3. - Müller (wie Anm. 35) S. 107.

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