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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2000/0058
Volker Trugenberger

berg sowie die Stadt Scheer an Graf Wilhelm von Montfort oder 1315 Veringen an
den Grafen Wolfrat von Veringen46.

Auch Graf Eberhard I. von Württemberg profitierte von der Auflösung des
habsburgischen Donauterritoriums. Eberhard unterstützte nunmehr die Habsburger
, nachdem er 30 Jahre vorher gegen Rudolf von Habsburg noch gekämpft
hatte. Und seine Unterstützung ließ er sich bezahlen. Das Geld und die politische
Rückendeckung der Habsburger versetzten ihn in diesen Jahren in die Lage, seinen
Besitz systematisch durch viele große und kleine Erwerbungen zu vergrößern.
Größtenteils von ritteradligen Familien konnte er hier eine Burg, da einige Höfe,
dort ein Dorf, gelegentlich mehrere Dörfer kaufen. Aber auch Standesgenossen veräußerten
Besitzungen an ihn, meist größere Komplexe: so etwa die Herzöge von
Teck Rosenfeld und weiteren Besitz im Gebiet des oberen Neckars oder die Grafen
von Hohenberg die Hälfte von Brackenheim und anderes im Stromberg und Stroh-
gäu47. Eberhard erlangte Rechte im Esslinger Reichsgutbezirk sowie die Schirmherrschaft
über das Kloster Denkendorf und damit ein wichtiges Bindeglied zwischen
dem Besitz im mittleren Neckarraum um Stuttgart und dem Besitz auf der
Alb und im Albvorland, zu dem 1301 Neuffen gekommen war48. Im Auftrag der
Habsburger eroberte er den Hohenstaufen und erhielt diese Burg als Pfandbesitz49.

1316 wurden Graf Eberhard von den Habsburgern für seine Unterstützung ihrer
Sache Einkünfte aus der Maut und dem Gericht im österreichischen Linz zugesagt50
. Sollte er die Gelder aus Linz nicht erhalten, sollte ihm Burg und Stadt Sigmaringen
von Burkhard von Ellerbach und dessen Sohn übergeben werden51, die Sigmaringen
ihrerseits als habsburgisches Pfand, wohl als Pfandlehen, vielleicht auch
als Dienstpfand, innehatten52. Diese Vertragsklausel trat indes nicht in Kraft,
obwohl die Gelder offensichtlich nicht so flössen, wie sie sollten. Denn 1320 ver-

46 Christoph Friedrich Stalin (wie Anm. 2) 3.Teil, 1856, S. 110 Anm.l. - Feine (wie
Anm. 45) S. 242-247. - Die positiven Seiten der Verpfändungspolitik für die Habsburger betont
Franz Quarthal: Residenz, Verwaltung und Territorialbildung in den westlichen Herrschaftsgebieten
der Habsburger während des Spätmittelalters. In: Die Eidgenossen und ihre
Nachbarn im Deutschen Reich des Spätmittelalters. Hrsg. von Peter Rück. Marburg/Lahn
1991. S. 61-85, hier S. 78/9.

47 Christoph Friedrich Stalin (wie Anm. 2) 3. Teil, 1856, S. 154/5.

48 Mertens, Württemberg (wie Anm. 12), S. 28 und 33.

49 Hans-Martin Maurer: Der Hohenstaufen. Geschichte der Stammburg eines Kaiserhauses
. Stuttgart und Aalen 1977. S. 75/6.

50 Regesta Habsburgica. Regesten der Grafen von Habsburg und der Herzoge von Osterreich
aus dem Hause Habsburg. Hrsg. vom Osterr. Institut für Geschichtsforschung unter
Leitung von Oswald Redlich. 3. Abteilung: Die Regesten der Herzoge von Österreich sowie
Friedrichs des Schönen als Deutschen Königs von 1314-1330. Bearb. von Lothar Gross.
Innsbruck 1922/24. S. 62 (Nr. 494) und S. 66 (Nr. 523 und 525). - Württembergische Regesten
von 1301 bis 1500. I. Altwürttemberg. Hrsg. von dem K. Haus- und Staatsarchiv in Stuttgart.
3 Teile. Stuttgart 1916-1940. Teil 1,1916, S. 85 (Nr. 2106 und 2107).

51 Hauptstaatsarchiv Stuttgart (HStAS) A 602 WR 2105. - Regesta Habsburgica, 3. Abteilung
(wie Anm. 50) S. 66 (Nr. 524). - Württembergische Regesten I (wie Anm. 50) Teil 1, 1916, S. 84
(Nr. 2105).

52 Regesta Habsburgica, 3. Abteilung (wie Anm. 50) S. 68 (Nr. 542).

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