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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2000/0080
Leopold Stierle

ses Siegel hängt auch an mehreren Urkunden der späteren Jahre. Zur Unterscheidung
von seinem gleichnamigen Sohn nennt er sich der elter, der Ältere - 1392 und
1401 der elter, 1395 der Ältere17.

Bald nach 1400 müssen in der Familie schwerwiegende und nachhaltige Änderungen
eingetreten sein. Wir kennen ihre Ursachen nicht, bekannt sind uns aber einige
Folgen:

1407 hat Graf Wolfrad von Veringen dem Rudolf von Friedingen dem Älteren
und der Anastasia ihre Lehen zu Daugendorf auf deren Wunsch zu Eigentum übergeben18
. Ein Jahr später hat auch Friedrich von Gundelfingen die Lehen in Daugendorf
übereignet. Den Preis für diese beiden Übertragungen und deren Grund kennen
wir nicht. 1411 schließlich hat auch Herzog Friedrich von Österreich seine Lehen
in Unlingen und Daugendorf gegen die Auflassung von vier Höfen in Offingen
zu Eigentum übertragen. Erwähnt wird die Auflassung der vier Höfe noch 1420 anläßlich
ihrer Verleihung.

Die Gründe für den Erwerb des Eigentums an den Lehen sind nicht bekannt. Sie
könnten aber damit zusammenhängen, daß die Familie Rudolfs schon damals die
Absicht hatte, vom Bussen wegzuziehen. Eigengüter ließen sich besser und günstiger
verkaufen als Lehen. Zur Familie des Rudolf gehörten damals der Vater Rudolf
der Alte und seine Frau Anastasia sowie die beiden Söhne Heinrich und Rudolf der
Jüngere.

4. DAS WAPPEN MIT DEM GESPALTENEN SCHILD

Seit Beginn des 15. Jahrhunderts hat diese Familie das Siegel mit dem seitherigen
Familienwappen nicht mehr benutzt, sondern ein eigenes Wappen übernommen,
das Wappen mit dem schwarz/gelb gespaltenen Schild, das unter dem Namen Alt-
Friedingen bekannt ist. Es entzieht sich heute noch unserer Kenntnis, ob für diese
Wappenänderung eine obrigkeitliche Genehmigung vorgelegen hat. Rudolf der
Ältere hat, wie wir gesehen haben, mit dem Löwenwappen gesiegelt, zuletzt noch
im Jahre 1407 als Zeuge der Hiltrud vom Stein beim Verkauf der Feste zum Rechten
Stein19. Auch an der Stiftungsurkunde der Kaplanei in der Leonhardskapelle
von 1407 hängt sein Siegel mit dem Löwenwappen20. Nach 1410 siegelt er nur
noch mit dem Wappen Alt-Friedingen. In den entsprechenden Urkunden nennt er
sich der Alte.

Es handelt sich um acht Urkunden über den Verkauf des Daugendorfer Besitzes,
die alle von Rudolf dem Alten und seinen Söhnen Heinrich und Rudolf junior mit

17 HStAS, B 457 (Kloster Heiligkreuztal), Urkunde 1353 (10.12.1392); B 551, Urkunde 617
(24.6.1401), und Fürstenbergisches Urkundenbuch (FUB) VI, 114,3 (13.9.1395).

18 HStAS, B 551, Urkunde 329 (8.7.1407), Urkunde 330 (22.8.1408); Urkunde 1102 (21.8.
1411).

19 Württembergische Regesten von 1301 bis 1500. I. Altwürttemberg. 1.-2. Teil. Stuttgart
1916-1917 (künftig zit.: WR). Nr. 13751 (23.7.1407).

20 HStAS, B 551, Urkunde 328 (23.4.1407).

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