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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2000/0084
Leopold Stierle

Eine sichere Identifizierung dieser Personen ist in manchen Fällen daher fast unmöglich
. Bei der Suche nach dem Bussener Rudolf, der hier allein interessiert,
konnten mehrere Urkunden ermittelt werden, die diesen Rudolf zweifelsfrei kenntlich
machen: Sein Siegel an diesen Urkunden mit dem gespaltenen Schild und dem
Zusatz iunior. Nur er konnte sich so bezeichnen, nicht der Vater Rudolf, der 1418
starb. In diesen Urkunden erscheint Rudolf meistens als Mitwirkender bei der
Schlichtung von Streitigkeiten.

Im Jahre 1410 verspricht Markgraf Otto von Baden dem Konstanzer Bischof Albrecht
Blarer eine jährliche Rente von 500 Gulden, wenn er ihm das Bistum abtrete.
Er erhielt das Bistum auch. 15 Bürgen und Mitsiegler werden genannt, darunter
auch Rudolf von Friedingen der Jüngere. An der Urkunde hängt sein schönes Siegel
mit dem gespaltenen Schild38. An der Urkunde vom 11. Juli 1410 des Bischofs Albrecht
, die Rudolf ebenfalls gesiegelt hat, fehlen alle Siegel39. Wahrscheinlich ist es
auch der Bussener Rudolf, der 1413 eine Urkunde des jetzigen Bischofs Otto bezeugt
und besiegelt. Die Siegel sind eingenäht und mit Watte geschützt. Das Siegelbild
konnte daher nicht geprüft werden40. 1414 ist er Bürge des Bischofs Otto für
eine Schuld von 10.000 Gulden bei der Stadt Markdorf41. Es scheint, daß Rudolf zu
der damaligen Zeit im Dienste der Markgrafen von Baden gestanden hat.

Als einer der vier Schiedsleute im Streit zwischen Pfalzgraf Otto und Graf Eberhard
von Württemberg war er am 31. Mai 1419 in Bretten tätig. Das aufgedrückte
Siegel ist zum Teil abgebröckelt42.1419 verhandelt Rudolf mit vier anderen Schiedsleuten
in Konstanz über eine Streitsache zwischen dem Abt von Petershausen und
der Stadt Konstanz. Rudolfs Siegel ist gut erhalten43. 1423 amtet er als Schiedsrichter
bei Streitigkeiten zwischen Markgraf Bernhard von Baden und der Herrschaft
Württemberg über Rechte des Klosters Herrenalb, das unter dem Schutz Württembergs
stand. Rudolf hat beide Urkunden, die darüber erstellt wurden, besiegelt44.
Am 21. Januar 1424 schließlich schlichtet er den Streit zwischen dem Kloster Al-
pirsbach und dem Pfarrer von Gößlingen.

Auch im Jahr 1426 wird Rudolf noch erwähnt, dann verliert sich seine Spur. Aufgrund
eines verhängnisvollen Irrtums, d.h. der Gleichsetzung des Bussener Rudolf
iunior mit dem Rudolf iunior zu Tengen, hat er jedoch in der Geschichtsliteratur
weitergelebt.

38 GLAK 46/1675 (6.6.1410); Regesten der Markgrafen von Baden und Hachberg 1050-1515.
Hrsg. von der Badischen Historischen Commission, Bd. 1. Bearbeitet von Richard Fester.
Innsbruck 1900 (künftig zit: RMB). Nr. h 926; Dobler (wie Anm. 4), S. 410.

39 GLAK 46/1677; RMB Nr. h 929.

40 GLAK 5/1180 (1.2.1413); RMB Nr. h 964.

41 GLAK 5/10388 (11.3.1414); Regesta Episcoporum Constantiensium. Regesten zur Geschichte
der Bischöfe von Constanz 517-1496. Hrsg. von der Badischen Historischen Commission
. Bd. 3. Bearb. von Karl Rieder. Innsbruck 1913 (künftig zit.: REC). Nr. 8399;
Dobler (wie Anm. 4), S. 410.

42 WR 14629.

43 GLAK 5/7193 (25.11.1419); Wöber (wie Anm. 23), Band 2B, Sp. 347/348; Dobler (wie
Anm. 4),S.411.

44 GLAK 36/2350 und 2351 (29.9.1423); RMB 3598 und 3599; Dobler (wie Anm. 4), S.411.

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