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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2000/0085
Herren von Friedingen, die das Wappen Alt-Friedingen geführt haben

Der Domherr Georg von Friedingen war kein Sohn des Bussener Rudolf und der
Anastasia von Hornstein, wie Dobler45 meint, sondern ein Bruder des Rudolf von
Friedingen zu Tengen46.

5. BELEHNUNGEN NACH 1420

Dobler scheint auch ein weiterer Irrtum unterlaufen zu sein. Er schreibt, daß die
Bussener Rudolf von Friedingen der Alte und seine beiden Söhne Heinrich und Rudolf
der Jüngere ihren ganzen Besitz um den Bussen verkauft hätten. Sie sollen aber
das österreichische Burglehen und die Reichenauer Lehen in Unlingen zurückbehalten
haben. Diese Lehenstücke seien erst einige Generationen später 1490 durch
Martin von Friedingen verkauft worden.

Richtig ist, daß Rudolf der Alte und seine beiden Söhne ihren gesamten Besitz in
der Gegend um den Bussen verkauft haben. In keiner Urkunde ist jedoch vermerkt,
daß sie einen Teil dieses Besitzes zurückbehalten hätten. Fest steht aber, daß um
1437 ein Rudolf von Friedingen umfangreichen Lehensbesitz von Osterreich in der
Gegend um den Bussen innehatte47. Neben einer Anzahl kleinerer Lehenstücke gehörten
dazu auch größere Lehen, die Rudolf der Alte und seine beiden Söhne nachweislich
verkauft oder angeblich zurückbehalten haben sollen. Erwähnt seien nur
der Hof „Buchikay" und das Burgsäß auf dem Bussen, samt den 20 Pfund Heller
Burghut. Auf diese Lehen war „Rudolfs Weib für ihre Morgengabe verwiesen". Wer
diese Frau war, ist aber nicht geklärt. Auch über den Lehensinhaber Rudolf sind wir
nicht näher unterrichtet. Er dürfte aber ein Nachkomme des Heinrich sein, der
1363 gemeinsam mit seinem Bruder Rudolf eine Anzahl Lehen der Grafen von
Württemberg besessen hat.

Seit 1430 sperrten die Truchsessen von Waldburg, die Pfandinhaber von Munder-
kingen, die Auszahlung der jährlichen 20 Pfund Heller aus der Steuer und dem Um-
geld von Munderkingen, bezahlten dann aber 1451 den gesamten Betrag von 420
Pfund für die zurückliegenden 21 Jahre in einer Summe an die drei Brüder Rudolf,
Jakob und Heinrich von Friedingen aus48. Diese drei Brüder sind wahrscheinlich
die Söhne des um 1437 genannten Rudolf. Erhalten ist nur das Siegel Rudolfs. Er
hat mit dem Löwenwappen gesiegelt. Außerdem sind noch drei Quittungen eines
Rudolf über den Erhalt von je 20 Pfund von 1468, 1471 und 1473 erhalten49. Die
aufgedrückten Siegel sind zum Teil abgebröckelt.

45 DoBLER(wie Anm. 4), S. 408.

46 GLAK 9/996 (23.3.1424); REC 3, 9034.

47 Wöber (wie Anm. 23), Band 2B, Sp. 349; Staatsarchiv Innsbruck, Lehenbuch Codex 19,
169.

48 Joseph Vochezer: Geschichte des fürstlichen Hauses Waldburg in Schwaben. Kempten
1888-1907, S. 534; Fürstlich Waldburg-Zeilsches Gesamtarchiv Leutkirch, ZAKi Urkunde 110
(13.11.1451).

49 Robert Kretzschmar (Bearb.): Fürstlich Thum und Taxissches Archiv Obermarchtal.
Grafschaft Friedberg-Scheer. Urkundenregeste 1304-1802 (Inventare der nichtstaatlichen

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