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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2000/0088
Leopold Stierle

ren Umgebung Edelleute gelebt haben, die als Wappen den gespaltenen Schild geführt
haben.

8. DIE HERREN VON KALLENBERG

Bei Fridingen, dem Burgstall und dem Stiegelesfelsen gegenüber, steht noch rechts
der Donau der mächtige Bergfried der einstigen Burg Kallenberg. Herren von Kallenberg
werden schon in den 20er Jahren des 13. Jahrhunderts als Lehenleute der
Reichenau genannt57.

Ihr früherer Sitz war aber Affolterberg bei Pfullendorf, wo 1180 ein Ritter Walther
von Affolterberg genannt wird. 1253 hat die Burg Kallenberg bereits bestanden
. Am 22. April dieses Jahres haben Walther von Kallenberg senior und Heinrich
von Wildenfels auf der Burg ein Gut in Irndorf an das Kloster Beuron verkauft58.
Einige Tage später, am 28. April, hat auf der Burg die feierliche Übergabe von zwei
Huben an das Kloster Salem im Beisein des Propstes Wolfrad von Beuron durch die
Brüder Walther und Rudeger von Kallenberg stattgefunden59. Die Ehefrauen und
die Kinder haben der Schenkung zugestimmt. Die Schenkung war gedacht als Wiedergutmachung
für die vielen Schäden und Beeinträchtigungen, die die Kallenberger
dem Kloster zugefügt hatten. Kurze Zeit später hat auch Rudolf, der dritte Bruder
, der bei der Ubergabe der Huben auf der Burg Kallenberg nicht anwesend war,
die Schenkung in Salem bestätigt. Rudolf war vermutlich der Minoritenbruder Rudolf
von Affolterberg, der 1250 genannt wird.

Die Grenzen der übergebenen Huben werden ausführlich beschrieben: Auf der
einen Seite verlief die Grenze von der Burg selbst durch das Wolvotal bis zum klösterlichen
Besitz in Gründelbuch.

Zur Herrschaft Kallenberg gehörte einst auch Gründelbuch. Es ist daher nicht
ausgeschlossen, daß die Güter in Gründelbuch, die in der zweiten Hälfte des
12. Jahrhunderts dem Kloster Salem übertragen wurden, als Eigen oder Lehen zur
Herrschaft Kallenberg gehört haben.

Edelfreie Herren von Fridingen werden in der Gegend an der Donau nach 1200
nicht mehr erwähnt. Bald danach erscheinen aber dort ihre wahrscheinlichen Besitznachfolger
, die ebenfalls edelfreien Herren von Affolterberg, die einen bereits
bestehenden Sitz Kallenberg von den Fridingern übernommen oder ihn selbst gegründet
haben. Eine Urkunde von 1262 berichtet60, daß die beiden Brüder Walther

57 Friedrich von Weech (Hrsg): Codex Diplomaticus Salemitanus. Urkundenbuch der
Cisterzienserabtei Salem.Bd. 1: 1134-1266. Karlsruhe 1883. Nr. 141 (27.6.1225) und Nr. 143
(1236).

58 M2 Nr. 70.

59 Weech (wie Anm. 57) Nr. 280.

60 Ernst Leisi (Bearb.): Thurgauer Urkundenbuch. Hrsg. auf Beschluß und Veranlassung
des Thurgauischen Historischen Vereins. Bd. 6: 1359-1375, Nachtrag 985-1371. Frauenfeld
1950. Nachtrag Nr. 19 (1.8.1262): quondam dicti de Affolterberc nunc vero de Castro, quod di-
citur Caliweberc nominati.

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