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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2000/0097
Die Malerfamilie Schüz in Haigerloch

Die bürgerliche Gemeinde Haigerloch hat vor kurzem eine große Anzahl seiner
Aquarelle erwerben können. Sie zeigen Martin Schüz als liebevollen und genauen
Beobachter seines malerischen Wirkungsortes, der dokumentiert, aber auch gestaltet
. Sie zu sehen ist ein Genuß, und die Dokumentation vieler Winkel und Ansichten
der alten Stadt ist für die Ortsgeschichte von hohem Interesse.

Daß das Abendmahl seines Bruders das innere Bild Haigerlochs mitprägen würde
, hat Martin Schüz nicht mehr erlebt. Kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges
, noch in den Wirren der Zeit der französischen Besatzung, ist er einem langjährigen
Leiden erlegen.

3. HANS SCHÜZ (1883-1922)

Hans Schüz, der jüngste der drei Brüder ist als Mensch und als Künstler am schwersten
zu fassen, obwohl über ihn, und nur für ihn, eine umfangreiche Biographie zur
Verfügung steht6. Auch der dritte Schüz schwankte in der Wahl des Studienfaches
zwischen Theologie und bildender Kunst. Er hat dann gemalt, aber die religiösen
Probleme haben ihn immer bewegt, und, anders als seinen Bruder Friedrich, im innersten
erschüttert. Grünewald war sein Ur-Erlebnis, so wie Leonardo das für
Friedrich.

Sein Werk hat er einem anfälligen Körper abgerungen. Schon 1904 war er ein erstes
Mal der Tuberkulose wegen im Sanatorium im graubündischen Arosa. Die
Tochter Else des aus Schwaben stammenden Arztes Herwig wurde seine Frau, auch
sie eine begabte und sehr viel unbekümmertere Malerin. Bis zum ersten Weltkrieg
lebte das Künstlerehepaar in Düsseldorf und München. Die Einberufung zum Heer
führte zu erneutem gesundheitlichem Zusammenbruch. Die letzten Jahre, die Hans
Schüz blieben, teilte er zwischen Arosa und Haigerloch, dem gastlichen Hause von
Bruder und Schwägerin.

Biblische Themen haben ihn bewegt, aber er hat sich auch immer mit der Gesetzmäßigkeit
des menschlichen Körpers, auseinandergesetzt, vor allem auch seine Bewegung
im Tanz studiert. So wurde die Hochzeit von Kanaan, wo sich Hochzeitstanz
und biblisches Wunder treffen, eines seiner Themen, die er immer wieder anging
, und in dem er zusammenzufügen suchte, was - scheinbar unvereinbar - ihn
bewegte: dörfliches Gedudel und tanzende Paare, Jesus und seine Mutter Maria und
die Hochzeitsgesellschaft, bald in gewölbtem Räume sitzend, bald nach Art der alten
Griechen und Römer auf Polstern ausgestreckt. Neun ganz verschiedene Fassungen
sind bekannt.

6 Hans Friedrich Eggler: Hans Schüz. München u.Kempten 1929.

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