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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2000/0116
Monika Spiller

Doch auf einmal mein' ich wieder,
Dort im Westen möcht' ich sein,

Und es reißt mir alle Glieder
Ganz gewaltig nach dem Rhein.

Nach dem Rhein dem deutschen, freien,
Nach der schönen Düsselstadt,
Ja, es wird mich nicht gereuen,
Darum auf zu frischer That.

Plötzlich aher die Gedanken
Haften in dem fernen Ost,
Dorthin frisch und ohne Wanken
Möchte ich per Extrapost.

Ja ich hab's, ich hab'sgefunden

Das ist doch das Allerbest',
Dort find' ich die besten Kunden

In dem schönen Bukarest.

Dort im Lande der Bojaren,
Wo der junge König thront,
Kann ich ein Vermögen sparen,
Daß es sich der Mühe lohnt.

Daß ich nach dem heißen Streben
In die Heimath ziehe dann,
Ruhig und gemüthlich leben
Und als Rentner sterben kann13.

Betrachtet man Bregenzers Gesamtwerk, so wird deutlich, daß man ihn verkennt,
wenn man ihn auf den schlagfertigen Kopisten oder den altertümelnden Maler in
der Nachfolge der alten Niederländer festlegt, der so trefflich lebensechte, genaue
Porträts zu malen verstand. Gustav Bregenzer war zweifellos mehr als das. Und er
läßt sich als Maler auch nicht auf die beliebten biedermeierlich-betulichen Genreszenen
reduzieren. Darauf zu beharren, hieße ein tragisches Mißverständnis fortzuführen
. Aber gerade dafür wurde er nicht nur zu Lebzeiten in Sigmaringen vor allem
geschätzt; wiederholt traf ich bei meinen Recherchen auch heute noch auf die
Einschätzung, er habe in den 70er/80iger Jahren des 19. Jahrhunderts seine besten
Werke geschaffen, habe mit den späteren Arbeiten nicht mehr an die Qualität des
Frühwerks heranreichen können.

13 Gustav Bregenzer: Malerische Hirngespinste: Sigmaringen 1885. S. 47-49.
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