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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2000/0162
Manfred Teufel

Dienstvorschrift Schießausbildung der Polizei vom 26. März 1929, die auch Sondervorschriften
für die Landjägerei enthielt, sollte dies verhindern und sah künftig für
das Karabiner-Schießen nicht 150 Meter, sondern nur 100 Meter Entfernung vor.
Die Landjägerei besaß in Hohenzollern keinen eigenen Schießstand, sondern war
auf ländliche Schießstände von Schützenvereinen und dergleichen angewiesen. Übrigens
erfolgte schon im Juni des vergangenen Jahres der Umtausch des alten Karabiners
in einen solchen Modell 98 und im Mai 1929 wurde die preußische Landjägerei
(Mannschaft und Offiziere) mit der Pistole 08 ausgerüstet.

Eine vornehmlich nützliche Quellenlage verleitet dazu, einmal den dienstlichen
Werdegang eines Landjäger-Inspektionsbeamten, dessen Landjägerlaufbahn in Sigmaringen
begann und der die Korps-Musterung des Landjägerchefs im Mai 1929
vorzubereiten hatte, aufzulichten: Paul Kroker, geboren 1889, trat 1909 in die Kaiserliche
Marine ein. 1917 Feldwebel der Marine. 15. Oktober 1919 Eintritt in die Sicherheitspolizei
Kiel. 1920: Leutnant der Sicherheits-ZSchutzpolizei, 1921 Einsatz in
Oberschlesien, 1921 Polizeileutnant, 1922 Offizerslehrgang an der Höheren Polizei
-Schule in Potsdam/Eiche, 1923 Polizeioberleutnant an der Polizei-Schule Kiel/
Wik, 1926 Qualifizierung als Reviervorsteher in Kiel, 1927 Lehrer für Körperschulung
an der Polizei-Schule Burg bei Magdeburg. 1929 Übernahme in den Landjägerdienst
unter Ernennung zum Landjäger-Hauptmann und Einweisung in die
Stelle des Landjäger-Hauptmanns in Sigmaringen, 1930 Landjägerabteilung Wuppertal
/Elberfeld47, 1931 Landjägerabteilung Duisburg/Hamborn, 1932 Landjäger-
Hauptmann Düsseldorf, 1933 Versetzung in den Ruhestand gemäß Gesetz zur Wiederherstellung
des Berufsbeamtentums mit 3A Pensionsbezügen, 1940 Wiedereinstellung
als Hauptmann auf Widerruf, Versetzung nach Alienstein als Hauptmannschaftsführer
der Gendarmerie, 1940/42 Fachlehrer an der Gendarmerieschule in
Polen, 1942 Kommandeur der Gendarmerie Anhalt in Dessau, Ende 1943 Verhaftung
wegen angeblicher Zersetzung der Wehrkraft, April 1944 Verfahren vor dem
SS- und Polizeigericht München eingestellt, 31. Juli 1944 erneute Entlassung aus
dem Dienst, Februar 1960 rehabilitert und zur Führung der Amtsbezeichnung
„Oberstleutnant der Gendarmerie a. D." berechtigt, 1964 verstorben48.

Noch unter diesem Inspektionsbeamten änderte sich im September 1930 aus
überwiegend polizeitaktischen Gesichtspunkten die Gliederung der Landjägerei im
Regierungsbezirk Sigmaringen abermals: Beim Landjägereiamt Sigmaringen hob
man den bisherigen Posten in Lauchterthal auf und das bisherige Landjägereiamt in
Ostrach verlegte man nach Wald. Dem Landjägereiamt Empfingen blieben fortan
noch die Landjägereiposten Empfingen und Dettingen unterstellt. Neu geschaffen
wurde hingegen das Landjägereiamt Haigerloch, dem die Posten Haigerloch, Rangendingen
und Imnau unterstellt waren.

Nachdem es auch im Nachbarland Württemberg im Jahre 1931 zu heftigen politisch
motivierten Gewalttätigkeiten zwischen den Kommunisten und den Nationalsozialisten
kam und die Reichsregierung sich nicht mit Entschiedenheit gegen

47 „Hohenzollerische Blätter" No. 248 vom 27. Oktober 1930.

48 Erich Radecke: Ordnungshüter in Deutschland 1919-1939 - Bilder aus ihren privaten
Fotoalben. Oldenburg. 1999. S. 227-228.

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