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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2000/0164
Manfred Teufel

hinterher angelaufenen Polizeiverwendungslehre an deutschen Polizeischulen an
taktischer Klarheit und Plausibilität nichts zu wünschen übrig ließ.

Welches Gewicht die ständige Erreichbarkeit der Landjäger in der innenpolitisch
bedrohlichen Zeit hatte, mag daraus erahnt werden, dass die Dienstvorschrift für die
preußische Landjägerei mit Erlaß des Ministers des Innern vom 10. März 1931 dahingehend
berichtigt wurde, dass der Landjägerbeamte beim Verlassen des Dienstbezirks
in jedem Fall gehalten ist, in geeigneter Weise (z.B. durch schriftliche Mitteilung
auf Zettel oder Schiefertafel, Auskunft durch Familienmitgliedern oder Nachbarn
usw.) zu hinterlassen, wo er zu erreichen ist, oder wer in der Zeit seiner Abwesenheit
Diensthandlungen für ihn vornimmt. Die so genannte Selbstbeurlaubung
der Einzeldienstlandjäger hatte sich künftig an den wirklichen dienstlichen Erfordernissen
auszurichten.

4. DIE PREUSSISCHE LANDJÄGERTRACHT ENDE DER 20ER JAHRE

Unstreitig sind Uniformierung, Bewaffnung, Motorisierung und technische Ausrüstung
der Polizei besondere Aufmerksamkeit fordernde Komponenten der Polizeihistoriographie
. Indessen soll es mit einer kurzen Beschreibung der gegen Ende der
uns interessierenden Epoche getragenen Landjägeruniform sein Bewenden haben.
Nach Fiebig51, der von der „Landjägertracht" spricht, statt wie sonst in der Weimarer
Zeit üblich von „Polizeidienstuniform", wurde eine „richtige einheitliche wohl
organisierte Bekleidung der Landjägerei" erst ab 1928 eingeführt. Die „Leibesbekleidung
" bildete eine grau-grüne (die Farbe wirkte fast dunkelgrün) Rockbluse, im
Winter aus stärkerem, im Sommer aus leichterem Stoff. Außerdem erhielten die
Landjäger eine Hausbluse von bräunlichem Gaberdinstoff mit vorn verdeckten
Knöpfen. Die lange Hose hatte die gleiche Farbe wie der Rock und dazu eine rote
Biese. Außerdem hatten alle Beamten eine Stiefelhose ohne Biese in Bridgesform, die
bei den Berittenen Lederbesatz hatte. Die Berittenen trugen hohe Stiefel, die Unberittenen
Schnürschuhe und Gamaschen. Alles Schuhzeug hatte schwarze Farbe. Der
Mantel war von der Farbe der Rockbluse mit dunkelgrünem, rot vorgestoßenem
Kragen. Außerdem besaßen alle Beamten einen Umhang von der Farbe des Mantels.

Die Achselstücke hatten folgendes Aussehen: Anwärter: goldene Blattschnur, in
der Mitte dunkelgrüner Tuchstreifen; Landjäger, Oberlandjäger und Landjägermeister
: goldene mit grün durchzogenen Achselstücke, darauf Oberlandjäger 1, Landjägermeister
2 silberne Sterne; Oberlandjägermeister geflochtene Goldschnüre in
der Mitte dunkelgrüner Tuchstreifen. Offiziere silberne Achselstücke, grün durchzogen
, goldene Sterne. Das Portepee silbern, bei Anwärtern grün gemustert. Alle
Beamten trugen braune Handschuhe. Die Kopfbedeckung bildete der Tschako. Der
geschweifte Kopf ist mit grau-grünem Tuch bezogen, oben und unten Ledereinfassung
. Lederschirm und Lederdeckel, alles braun. Kinnriemen braunledem, Offiziere
trugen goldene Schuppenketten. Oben war das ovale, schwarz-silberne Nationale
aufgesteckt. Dekoration war eine goldene Sonne mit erhabenem Mittelstück, dar-

51 Fiebig: Uniformgeschichte. In: Blankenstein (wie Anm. 13) S. 166-167.

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