Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2000/0177
Der Sigmaringer Turnerbund während des Nationalsozialismus und in der Nachkriegszeit

in einer Kampfsportart und das Kleinkaliberschießen waren Teile einer zielgerichteten
vormilitärischen Ausbildung. Den Sinn und Zweck des Wehrturnens sowie
die Stellung des Turnerbundes Sigmaringen hierzu hatte der 1. Vorsitzende schon in
der Vorstandssitzung am 29. April 1933 ausführlich erläutert: daß diese wichtige
Angelegenheit unsererseits ohne Zuwarten sofort eingeführt werde, ohne erst den
Anregungen dritter Seite nachzukommen. ... Entweder wir führen den Wehrsport
ein oder aber unsere Turnvereine alle sind dem Verfall preisgegeben. Uneingeschränkt
sollte der Turnerbund das Wehrturnen unterstützen. Unser bisheriges Turnen
und unser in Aussicht genommenes Wehrturnen sind nebeneinander gleichwichtig
. ... Wenn wir ein deutsches Volk und eine deutsche Jugend erziehen wollen, dann
müssen wir in der Frage des Wehrsports uns klar und eindeutig zu ihm bekennen.
Nach diesem Appell wurde der Antrag des Vorsitzenden, das Wehrturnen alsbald
einzuführen, einstimmig vom Vorstand angenommen.

Im Juni 1933 fand in Sigmaringen ein Wehrturnlager statt. Das Programm für den
Pfingstsonntag (4. Juni) zeigt eindrucksvoll, wie die Turner sportliche Betätigung
nun verstärkt dem Primat der Wehrtüchtigkeit unterordneten:

5.15 Uhr Wecken

6.00 Gottesdienst in der katholischen Stadtpfarrkirche

6.30 Kaffee

7.15 Antreten vor der Stadthalle

7.15-9.15 Ordnungsübungen

9.15 - 11.30 Orientieren - Geländebeschreibung

11.30 Mittagessen

13.30 Antreten an der Stadthalle

13.30 - 17.45 Am Kriegerdenkmal und 7 Kirschbäumen:

Geländebeurteilung

Geländeausnutzung

Entfernungsschätzen

Schießausbildung auf dem Schützenstand
18.00 Abendessen

19.30 Stadthalle - Vortrag: Unsere Wehrmacht

Unterricht, Meldewesen
22.30 Bettruhe.

Ganz in dieser Tradition hob der Vereinsführer der Sigmaringer Turner anlässlich
eines Wettkampfes zwischen den Turnkreises Hohenstaufen und Zollern in Sigmaringen
zu Anfang des Jahres 1937 hervor, daß ein guter Turner stets noch ein guter
Soldat gewesen ist und daß der Führer ein hartes Geschlecht wilp9.

28 Das folgende im wesentlichen nach Peiffer, Turnerschaft (wie Anm. 3) S. 121 f.

29 Hohenzollerische Volkszeitung vom 12. Januar 1937.

175


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2000/0177