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Besprechungen

Woher und Wohin zu versuchen. Die Architektur wird gar nur nach „Moderne und
Postmoderne" unterschieden, was doch weder funktional nach den Aufgaben noch
stilgeschichtlich hilfreich ist.

Der Leser findet ein informierendes und anregendes Buch, das der Theiss-Verlag
auch mit Bildern zu reicher Anschauung ausgestattet hat. Für die klassische Zeit der
Kunstgeschichte, also zwischen 1000 und 1900, wird er nicht nur vielseitig unterrichtet
, sondern zu manchen Themen auch an neue Fragen und Forschungsergebnisse
dieser Geschichte herangeführt.

Rottenburg Adolf Smitmans

Sänke Lorenz u. Wilfried Setzier (Hg.): Heinrich Schickhardt. Baumeister der Renaissance
. Leben und Werk des Architekten, Ingenieurs und Städteplaners. Text
durchgehend zweisprachig deutsch und französisch. Stuttgart: DRW-Verlag
1999. 392 S., zahlr. färb. Abb.

Heinrich Schickhardt, die schwäbische Ausformung des Renaissance-Menschen,
der im Gebiet des alten Württemberg und in Mömpelgard seine Spuren hinterlassen
hat, wird mit diesem gewichtigen Band gefeiert, und die neu gebildete „Europäische
Kulturstraße Heinrich Schickhardt" damit wissenschaftlich unterbaut. Die Herausgeber
, Sänke Lorenz und Wilfried Setzier, haben sich mit Harald Schukraft und
Markus Popplow zusammengetan, um im ersten Teil die Zeit Schickhardts und ihre
Kultur, seine Persönlichkeit und sein Wirken als Ingenieur darzustellen; im zweiten
folgen dann seine Leistungen, alphabetisch nach den Orten geordnet. Dafür haben
die Herausgeber eine nicht nur durch ihre Zahl beeindruckende Reihe von Fachkennern
gewonnen, die von Albert Gühring für Marbach im Norden bis zu Casimir
Bumiller für den Hohentwiel im Süden die einzelnen Bau- und Technikprojekte beschreiben
. So ergibt sich ein reiches und buntes Mosaik, in dem insgesamt die technischen
Leistungen gegenüber den ästhetischen ein Ubergewicht erhalten. Das spiegelt
sich auch in den Illustrationen, bei denen die fotografischen Wiedergaben der
Schickhardtschen Architektur, wie etwa die Tübinger Schloß-Portale, eher hinter
den reizvollen und sonst verborgenen Bau- und Konstruktionszeichnungen zurücktreten
.

Schickhardt selbst begegnet in den Texten auch immer wieder als Autor, und
man erfährt, daß seine italienischen Reiseberichte nicht nur mehrfach aufgelegt,
sondern auch in Münsters berühmter Cosmographie verarbeitet wurden. Man bekommt
Lust, mehr davon zu lesen, wenn man etwa auf die köstliche Schilderung
stößt, wie der Herzog und sein Gefolge - und dabei auch sein Landesbaumeister
Schickhardt - auf dem Hohentwiel so eben einmal zum Scherz eine Kanonade entfesselten
. Sie lösten „selber viel groß und kleine Stuck in das Veld nach Bäumen
und anderm ... biß Essenszeit, also das auf denselbigen Tag alles grobe Geschütz,
so in der Vestung gestanden, mit grossem Krachen, das auch das Lande davon erhallet
, abgeschossen worden" (S. 295).

199


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