Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2000/0209
Besprechungen

Fehlen eines Sachregisters bemerkbar. Der inhaltliche Schwerpunkt des umfangreichen
kirchengeschichtliche Materials besteht - wie nicht anders zu erwarten - in der
Aufhebung zahlreicher Klöster und Stifte und in der staatlichen Aufsicht über die
Kirchenvermögen (Bd. 6, S. 308 - 337).

Die Uberlieferungsgeschichte bringt es leider mit sich, dass im Gesamtinventar
für die Zeit vor 1752 nur je ein Band zu den Akten der Wiener Zentralbehörden und
der vorderösterreichischen Regierung und Kammer in Ensisheim und Freiburg vorgesehen
sind. Ihre baldige Veröffentlichung wäre eine vordringliche Aufgabe. Das
Tiroler Landesregierungsarchiv Innsbruck mit den dortigen Findmitteln wird aber
für das 16., 17. und frühe 18. Jahrhundert die wichtigste Anlaufstelle bleiben, will
man sich als Benutzer nicht mit den nun im Generallandesarchiv Karlsruhe vereinigten
so genannten „Schwabenbüchern" der Innsbrucker Regierung begnügen.

Freiburgi.Br. Martin Zürn

Das Alte Reich. Ausgewählte Aufsätze von Volker Press, in Verbindung mit Stephanie
Blankenborn, Horst Carl, Gabriele Haug-Moritz u. Michael Kaiser hg. v. Johannes
Kunisch. Berlin: Duncker & Humblot 1997. X, 688 S. (Historische Forschungen
, Bd. 59).

Volker Press: Adel im Alten Reich. Gesammelte Vorträge und Aufsätze, hg. v. Franz
Brendle u. Anton Schindling in Verbindung mit Manfred Rudersdorf und Georg
Schmidt. Tübingen: Bibliotheca-Academica 1998. 459 S., schw.-weiß Abb.
(Frühneuzeit Forschungen Bd. 4).

Nach dem plötzlichen Tod von Volker Press (1939-1993), seit 1981 Professor für
neuere Geschichte an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen, erschienen zwei
umfangreiche Sammelbände mit ausgewählten Aufsätzen, die einen Ausschnitt aus
dem reichhaltigen Schaffen des Frühneuzeithistorikers präsentieren. Volker Press,
1971 mit 32 Jahren bereits Professor an der Universität Gießen, trug wesentlich zu
einer Neubewertung der Geschichte des Alten Reiches bei. Lange Zeit versperrte
die Sicht auf den modernen Anstaltsstaat den Blick auf das Alte Reich. Das Geschichtsbild
war durch die ältere Forschung zur Reichsgeschichte geprägt, die von
einem Niedergang des Reichs seit der Stauferzeit ausging und erst im 19. Jahrhundert
das Ziel mit der kleindeutsch preußischen Lösung für das Reich erreicht sah.
Vor allem wurde auch die Bedeutung des Kaisers und Habsburgs unrichtig eingeschätzt
.

Durch Volker Press erfolgte eine Revision dieses Geschichtsbildes. Aus der Perspektive
des Kaiseradlers, wie Press es selbst ausdrückte, zeichnete er ein neues, anderes
Bild des Alten Reiches. Als Bezugspunkt nahm er den Kaiser/König und betrachtete
aus diesem Blickwinkel das Gefüge des Alten Reiches. Dabei wurde zugleich
die strikte Trennung von Reichs- und Landesgeschichte aufgehoben. Einen
Schwerpunkt der Untersuchungen von Press bildete der deutsche Südwesten, einer
kaisernahen Landschaft mit Bindung an Habsburg, die in ihrer territorialen Vielgestaltigkeit
in besonderem Maße repräsentativ für das Alte Reich ist.

207


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2000/0209